Rudolfstiftung

Ein Spital, das keinen Chef findet

Aus der Rudolfstiftung im dritten Bezirk sollen zentrale Abteilungen abgezogen werden.
Aus der Rudolfstiftung im dritten Bezirk sollen zentrale Abteilungen abgezogen werden. (c) Franz Gruber / KURIER / pictured (Franz Gruber)
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Nach dem Abgang der ärztlichen Direktorin Karin Gutierrez-Lobos wurde der Job im 760-Betten-Spital neu ausgeschrieben. Beworben hat sich bis jetzt niemand.

Wien. Es ist ein Symptom für das wankende Wiener Gesundheitssystem. Die Rudolfstiftung, die (mit dem Kaiser-Franz-Josef-Spital) eine Versorgungsregion von rund 800.000 Menschen betreut, ist derzeit de facto führungslos, die Zukunft ist ungewiss, das Personal verunsichert.

Und seit dem Abgang der ärztlichen Direktorin Karin Gutierrez-Lobos wird das 760-Betten-Spital von Michaela Riegler-Keil, der ärztlichen Direktorin des Kaiser-Franz-Josef-Spitals, zusätzlich geleitet; was im KAV (Wiener Krankenanstaltenverbund) Kopfschütteln verursacht: „Niemand kann zwei so große Häuser gleichzeitig leiten. Das geht nicht.“ Der Grund für die Vakanz der ärztlichen Leitung der Rudolfstiftung ist pikant. Nach dem Abgang von Gutierrez-Lobos wurde der Topjob neu ausgeschrieben. Beworben haben sich – null Kandidaten. In dem riesigen Gebilde KAV, der mehr als 30.000 Mitarbeiter umfasst, hat sich niemand gefunden, der das Haus leiten wollte.

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