Ryōyū Kobayashi gewinnt den Tournee-Auftakt, der Japaner explodiert regelrecht beim Absprung. Stefan Kraft liegt als Vierter noch auf der Lauer, im Streben nach dem zweiten Tourneesieg muss er aber nun beim Neujahrsspringen eine Nervenprobe bestehen.
Ziiiiieh!“ Es ist bemerkenswert, mit welch Euphorie und Lautstärke sich Skisprung-Fans in Oberstdorf in Szene setzen. Auch kennen sie keinen chauvinistischen Unterschied, applaudiert wird jedem. Hauptsache es geht weit. Im Fall des Japaners Ryōyū Kobayashi ist das garantiert, bei seinen Sprüngen brandete ohrenbetäubender Jubel auf. 25.500 Zuschauer trugen ihn in der auskauften Schattenberg-Arena am Fuße des Nebelhorns mit Flügen auf 138 und 134 Meter zum Sieg des Auftaktspringens der 68. Vierschanzentournee. Dass dadurch mit Karl Geiger der Lokalmatador seinen ersten Sieg verpasste, verdarb das Schanzenfest keineswegs.
Damit schrieb der Titelverteidiger aus Japaner, der seit vergangenem April vom Vorarlberger Richard Schallert als Heimtrainer begleitet wird, auch ein neues Kapitel Tournee-Geschichte. Der Grand-Slam-Sieger feierte den fünften Tagessieg in Serie, das gelang zuletzt dem Polen Kamil Stoch 2017. Es war auch ein Versprechen, das weitere Siege folgen. Die nächste Chance bietet sich beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen (14 Uhr, live ORF1).