Somalia

USA melden Tod von Al-Shabaab-Kämpfern bei Luftangriffen

Symbolbild: Versorgung von Opfern
Symbolbild: Versorgung von Opfern (c) REUTERS (Feisal Omar)
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Unter den Toten soll sich ein ranghohes Führungsmitglied der Terrormiliz Al-Shabaab befinden. Die Angriffe gelten als Reaktion auf einen Anschlag in Mogadischu vom Samstag.

Als Reaktion auf den verheerenden Bombenanschlag in Somalia mit mindestens 83 Todesopfern haben die US-Streitkräfte Luftangriffe auf die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz in dem ostafrikanischen Land geführt. Bei den drei Angriffen am Sonntag seien insgesamt vier Al-Shabaab-Kämpfer getötet worden, teilte das Afrika-Kommando der US-Streitkräfte (AFRICOM) mit.

Die Einsätze seien mit der somalischen Regierung abgestimmt gewesen, hieß es. Bei dem Anschlag in Mogadischu waren am Samstag nach jüngsten Angaben der somalischen Regierung mindestens 83 Menschen getötet worden. Rund 150 weitere Menschen wurden verletzt. Bei einigen von ihnen gelten die Überlebenschancen als fraglich. Unter den Toten waren mindestens 16 Studenten. Es handelte sich um den folgenschwersten Anschlag in Somalia seit zwei Jahren. Zu dem Anschlag hat sich bisher niemand bekannt. Er trägt aber die Handschrift der Al-Shabaab-Miliz.

Die somalischen Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben Hinweise auf ausländische Drahtzieher. Die nationale Sicherheitsagentur NISA betonte auf Twitter, sie habe der Regierung einen vorläufigen Bericht zu dem Anschlag überreicht, "der von einem ausländischen Land geplant war". Die Behörde machte jedoch weder den Namen des Landes noch den Bericht öffentlich und betonte: "Um die andauernde Untersuchung zu beenden, werden wir Unterstützung von ausländischen Geheimdiensten suchen.“ 

US-Streitkräfte: Keine Zivilisten zu Schaden gekommen

Die am Sonntag von den USA geführten "Präzisionsangriffe aus der Luft" hätten sich gegen Al-Shabaab-Mitglieder gerichtet, die für "terroristische Akte gegen unschuldige somalische Bürger" verantwortlich seien und sich dabei mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida abgestimmt hätten, erklärte AFRICOM.

Die Angriffe seien in den Orten Qunyo Barrow (Kunya Barow) und Caliyoow Barrow erfolgt, hieß es weiter. Dabei seien auch zwei Fahrzeuge der Al-Shabaab-Miliz zerstört worden. Zivilisten seien nicht zu Schaden gekommen. Die USA und die somalische Regierung würden den Druck auf die Al-Shabaab-Miliz weiter erhöhen, um diese an der Planung neuer Anschläge zu hindern, kündigte das Afrika-Kommando an.

Seit dem Jahr 2010 habe die Al-Shabaab-Miliz Hunderte Menschen "rücksichtslos" getötet, erklärte der AFRICOM-Einsatzleiter William Gayler. Darunter seien afrikanische Partner und Verbündete Washingtons sowie US-Bürger gewesen.

(APA/dpa/Red.)

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