Interview

Strabag-Chef Birtel: „Baukartell - Persönlich eine große Enttäuschung"

(c) Clemens Fabry
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Thomas Birtel spricht über den Baukonzern, der 85 Prozent seiner Aktivitäten im  Ausland entfaltet, über nicht so berauschende Renditen im Immobilienbereich und das Enfant Terrible Baubranche.

Die Presse: Die Strabag hat ein extrem gutes Jahr hinter sich. Die Bauproduktion wird mit über 16,3 Milliarden Euro wohl über der von 2018 liegen. Wirtschaftsforscher prognostizieren jedoch, dass sich die Konjunktur 2020 eintrüben wird. Gibt es schon Vorboten?

Thomas Birtel: Derzeit können wir keinerlei Abschwächung der Wirtschaft erkennen. Allerdings sind wir - sowohl regional als auch sachlich – in vielen verschiedenen Märkten tätig. 85 Prozent unserer Tätigkeit entfaltet sich außerhalb Österreichs, und zwar einerseits im Bereich Infrastruktur, andererseits im privaten Sektor. Diese Märkte können sich in ein und demselben Land völlig unterschiedlich verhalten. Das haben sie in der Vergangenheit auch oft getan. Diese Diversifikation ist die Basis unserer Stabilität der vergangenen Jahre. Im Moment haben wir jedoch eine Sondersituation: In allen Märkten, in denen wir unterwegs sind, geht es gut.

In der Slowakei sieht es nicht so rosig aus.

Das ist der einzige Markt, der schwächelt. Grund dafür sind die unsicheren politischen Rahmenbedingungen. Aber wir wissen, das Land hat große Projekte in der Pipeline. Wir gehen davon aus, dass sie in absehbarer Zeit realisiert werden, wenn sich die Lage beruhigt hat.

Die Strabag profitiert vom üppigen Infrastrukturprogramm, das in Deutschland in den kommenden zehn Jahren durchgezogen wird.

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