Porträt

Magnus Brunner, aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht

Magnus Brunner.
Magnus Brunner.(c) APA (Photo Simonis)
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Der 47-jährige künftige ÖVP-Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Energie und Infrastruktur soll "eine starke Stimme Vorarlbergs in der Bundesregierung" sein.

Der Vorarlberger ÖVP-Politiker Magnus Brunner ist zwar seit 2009 Mitglied des Bundesrats, der großen Öffentlichkeit aber unbekannt. Nachdem er in jungen Jahren als Büroleiter des damaligen Landeshauptmanns Herbert Sausgruber (ÖVP) eine gute Figur gemacht hatte, war Brunner oft im Gespräch, wenn es in Vorarlberg um die Besetzung von politischen Spitzenämtern ging. Zugegriffen hat er jedoch nie.

Der 47-jährige Brunner - aktuell Vizepräsident des Bundesrats - mischt seit mehr als 20 Jahren in der Politik oder ihrem direkten Umfeld mit, in die erste Reihe drängte er sich aber nie. In der Vorarlberger Politik-Szene wurde Brunner einst gar der Landeshauptmann-Sessel zugetraut, diesbezügliche Ambitionen hegte der 47-Jährige aber offenbar nicht. Auch wenn seine Partei einen neuen Landesrat benötigte, fiel sein Name öfter. Dass er dennoch nie in die Landesregierung aufstieg, hatte wohl viel mehr mit ihm und seiner Lebensplanung als mit den Plänen der Partei zu tun. Als Brunner 2009 - als Nachfolger des ehemaligen Föderalismus-Ministers Jürgen Weiss - erstmals in den Bundesrat entsandt wurde, schien ein guter Platz für ihn gefunden zu sein.

Letzte Vorarlberger Minister waren Gehrer und Gorbach

Davor hatte Brunner nach seinem Jus-Studium mit Doktoratabschluss - wie einige Jahre zuvor der amtierende Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) - erste berufliche Erfahrungen bei der Industriellenvereinigung gemacht, ehe er ab 1999 Büroleiter von Sausgruber wurde. Nach diesem Engagement und seiner Tätigkeit als "Politischer Direktor" beim Österreichischen Wirtschaftsbund (2002-2005) wechselte er in den Energiebereich, nämlich zum Vorarlberger Energieversorger Illwerke/VKW. Seit 2007 fungiert er als Vorstand der OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG. Gerade bei seinen bisher letzten beiden beruflichen Stationen hat sich Brunner das Rüstzeug geholt, das ihn nun für die Position des Staatssekretärs im Ministerium für Umwelt, Energie und Infrastruktur befähigen soll. Ein Interview wollte der 47-Jährige vor seiner Angelobung nicht geben.

Brunners Wechsel ins Ministerium kam nicht zuletzt auf Initiative von Wallner zustande. Der Landeshauptmann erwartet sich mit Brunner "eine starke Stimme Vorarlbergs in der Bundesregierung", wie er im Interview mit ORF Radio Vorarlberg sagte. Es ist bereits Jahre her, dass Vorarlberg eine Ministerin bzw. einen Minister stellte. Lässt man den ehemaligen Finanzminister Hans Jörg Schelling und "Übergangs-Innenminister" Eckart Ratz außer Acht - die zwar aus Vorarlberg stammen, ihre berufliche Karriere aber in Wien machten - so waren die bisher letzten Vorarlberger Minister Elisabeth Gehrer (ÖVP) und Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach (FPÖ).

(APA)

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