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Ein Neustart

Vor dem Hindernislauf.
Vor dem Hindernislauf.(c) Feature: APA/Georg Hochmuth
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Die erste Laufrunde des Jahres ist geschafft. Am 1. 1. in die Sportschuhe zu schlüpfen hat immer einen ganz besonderen Reiz.

Die Nachwehen der Silvesternacht begleiten einen – nicht (nur) körperlich. Man läuft vorbei an den am Gehsteig zahlreich hinterlassenen Sektflaschen, springt über explodierte Feuerwerkskörper, weicht Glasscherben aus und stolpert dann doch noch – über einen Sektkorken natürlich. An diesem Tag ärgert man sich über solche Dinge allerdings nicht. Man freut sich sogar ein bisschen. Darüber, dass man vor vielen anderen wach ist, dass man sich schon am ersten Tag des neuen Jahres sportlich betätigt. Die Zuversicht, die in einem aufsteigt, ist groß.

In diesem Jahr wird vieles anders. Man wird mehr Sport machen, gesünder essen, organisierter sein, denkt man sich während des Joggens. Allerdings hat man das am 1. 1. 2019 auch schon gedacht und am 1. 1. 2018 und . . . Den Neujahrsvorsätzen will ich dennoch nicht abschwören. Einen Versuch sind sie mir wert. Mit dieser Überlegung bin ich offenbar nicht allein. Zwei Fünftel der Österreicher haben laut dem Linzer Meinungsforschungsinstitut Imas einen Vorsatz für 2020 gefasst. Anders als in den beiden Jahren davor ist der am häufigsten genannte Neujahrsvorsatz diesmal allerdings nicht „mehr Sport“. Das haben sich heuer 35 Prozent der Österreicher, die einen Vorsatz haben, vorgenommen. Damit liegt der Sport auf Platz zwei. Noch mehr Menschen, nämlich 36 Prozent, wollen sich gesünder ernähren. Das ist 2020 auch meine wichtigste Absicht. Hier gibt es noch Luft nach oben.

Mit meinen sportlichen Aktivitäten war ich im ausgelaufenen Jahr hingegen durchaus zufrieden. Damit zähle ich zu der Hälfte der Österreicher, die laut Imas ihre Neujahrsvorsätze aus dem Jahr 2019 zumindest teilweise umgesetzt hat. Ein Drittel schafft das sogar großteils. Bei dem schlechten Ruf, der Neujahrsvorsätzen vorauseilt, ist das eine durchaus gute Quote. Selbst das Meinungsforschungsinstitut resümiert: „Vorsätze haben sicherlich Sinn.“ Der 1. 1. ist also ein guter Tag für einen Neustart. Der 2. 1. aber übrigens auch.

E-Mails an: julia.neuhauser@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2020)

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