Tennis

Neues Jahr, neuer Länderkampf

Wie zuletzt im Davis Cup wird Dominic Thiem auch beim ATP Cup für Österreich aufschlagen.
Wie zuletzt im Davis Cup wird Dominic Thiem auch beim ATP Cup für Österreich aufschlagen.(c) Action Images via Reuters (TONY O´BRIEN)
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Zum Saisonauftakt wartet mit dem ATP Cup der nächste umstrittene Teambewerb. Dennoch: Alle Stars sind bei der Premiere in Australien mit von der Partie, Österreich wird von Dominic Thiem und Thomas Muster angeführt.

Brisbane. Mit der Premiere des ATP Cups starten die Tennisstars am Freitag in Australien in die Saison 2020. Gerade einmal eineinhalb Monate nach dem Davis-Cup-Finale in Madrid steht also der nächste nicht unumstrittene Teambewerb auf dem Programm. Ein Überblick.

1 Was ist der neue ATP Cup? Worum geht es?

Der ATP Cup wird von der Herrenorganisation ATP gemeinsam mit dem australischen Tennisverband organisiert. Anders als beim Vorgängerbewerb Hopman Cup, wo je ein Spieler und eine Spielerin ihr Land vertreten haben, sind die Herren nun unter sich. Nach dem Davis Cup (organisiert von der ITF) und dem Laver Cup (Team 8, Management Roger Federer) ist der ATP Cup bereits der dritte Wettbewerb dieser Art. Über den sportlichen Wert der Veranstaltung wird noch diskutiert. Hinter den Kulissen sollen bereits Gespräche laufen, um den Davis Cup und den ATP Cup in einem Format zu bündeln.

Gespielt wird vom 3. bis 12. Januar in Brisbane, Perth und Sydney, jeweils auf Hartplatz. Jede Partie besteht aus zwei Einzeln und einem Doppel zum Abschluss, die jeweils über zwei Gewinnsätze gespielt werden. Es gibt sechs Vierergruppen. Die Gruppenersten sowie die zwei besten Gruppenzweiten qualifizieren sich für das Viertelfinale. Die K.-o.-Spiele um den Titel finden dann nur noch in Sydney statt.

2 Was gibt es zu gewinnen? Wie werden die Stars gelockt?

Neben dem Titel für das gesamte Team können die Spieler auch Punkte für die ATP-Weltrangliste sammeln. Die Punkte werden nach einem recht komplizierten Schlüssel verteilt, je besser der besiegte Gegner im Ranking klassiert ist, desto mehr Punkte gibt es. Maximal kann ein Spieler aber 750 Zähler einspielen, vergleichbar mit einem Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier (720 Punkte). Außerdem wird der ATP Cup als Bonus-Event geführt, das heißt, die teilnehmenden Profis haben ein zusätzliches 19. Turnier in der Weltranglisten-Wertung.

An Preisgeld werden 22 Millionen Australische Dollar (13,8 Mio. Euro) ausgeschüttet.

3 Welche Topspieler schlagen in Australien auf?

24 Länder, darunter auch Österreich, nehmen an der Premiere des Wettbewerbes teil. Fast alles, was Rang und Namen hat, ist in Australien dabei. Lediglich die Schweiz mit Stan Wawrinka und Superstar Roger Federer ist nicht vertreten, weil der Routinier vor den Australian Open (ab 20. Jänner) noch mehr Zeit mit der Familie verbringt. Aus den Top 20 der Welt fehlt sonst nur noch der Italiener Matteo Berrettini und der verletzte Japaner Kei Nishikori.

Rafael Nadal wird, sechs Wochen nachdem er Spanien in Madrid zum Gewinn des Davis Cups geführt hat, schon wieder für sein Heimatland spielen. Auch Novak Djokovic ist für Serbien mit von der Partie. Andy Murray hat seine Teilnahme wegen einer Beckenverletzung abgesagt.

Unter den Teamchefs finden sich ebenfalls große Namen: Thomas Muster (AUT), Boris Becker (GER), Marat Safin (RUS), Lleyton Hewitt (AUS), Gaston Gaudio (ARG) und Tim Henman (GBR).

4 Wann greifen Dominic Thiem und Co. ins Geschehen ein?

Wie zuletzt im Davis Cup wird Dominic Thiem auch beim ATP Cup für Österreich aufschlagen. Nach einem kurzen Urlaub auf Island absolvierte der Weltranglistenvierte in Florida ein Konditionsprogramm, seit zwei Wochen bereitet er sich im australischen Gold Coast auf die Saison 2020 vor.

An Thiems Seite beim ATP Cup: Dennis Novak (ATP 109), Sebastian Ofner (ATP 159) und das Doppel-Duo Oliver Marach/Jürgen Melzer. Als Kapitän fungiert  Thomas Muster.

Zum Auftakt wartet am Samstag (7.30 Uhr Mesz, live Sky, Servus TV) in Sydney Kroatien mit Borna Coric (ATP 28) und Marin Cilic (ATP 39). Die weiteren Gegner sind Argentinien (6. Jänner) und Polen (8. Jänner).  (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2020)

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