Die Behörden richten Sperrzonen für Urlauber ein. Mehr als ein Dutzend Menschen sind gestorben. Das Land steuert auf eine Katastrophe zu.
Sydney. Die Buschfeuerkrise in Australien entwickelt sich mehr und mehr zur Katastrophe. In den von den Bränden teilweise zerstörten Gemeinden zwischen Melbourne und Sydney gehen Nahrungsmittel, Wasser und Benzin aus. „Uns wird allen langsam bewusst, was hier passiert“, sagte Nicole Halcro, eines der Buschfeueropfer in einem Fernsehinterview. „Es gibt keine Lebensmittel, kein Wasser, wir haben nichts mehr zu essen.“
Teilweise spielten sich am Donnerstag chaotische Szenen ab. „Vergangene Nacht standen wir fünf Stunden in Narooma an, um zu tanken“, schrieb Lucy Shannon auf sozialen Medien. Die Eigentümer der Tankstelle hätten einen Generator beschaffen müssen, nachdem es keinen Strom mehr gab. Als sie um Mitternacht schlossen, hätten viele kein Benzin mehr bekommen. Auch vor den Supermärkten bildeten sich ab sechs Uhr morgens lange Schlangen. Hier ließen Mitarbeiter teilweise nur 20 Kunden gleichzeitig ein.
Tausende waren am Donnerstag aufgefordert, die Region südlich von Sydney zu verlassen. Die Feuerwehr erklärte die gebeutelte Region zur Sperrzone für Urlauber. Sie will das derzeitige mildere Wetter nutzen, die Region weitgehend zu evakuieren, bevor sich die Wetterbedingungen am Samstag wieder drastisch verschlechtern sollen. Doch nachdem einige wichtige Verkehrsadern nach wie vor wegen der Brände gesperrt sind, bildeten sich auf den offenen Highways kilometerlange Schlangen.