Pizzicato

Die Angst vor dem Eispickel

Man muss nicht Donald Trump heißen, um allenthalben Übeltäter am Werk zu sehen. Überall breiten sich Schwindel und Betrug aus.

Die weiten Welten des Internets – eine Kloake des Fake, des Argwohns und des Hasses. Und nirgendwo sonst ist die Lüge so immanent wie auf den Dating-Portalen. Falsche Fotos, falsche Angaben zu Alter, Beruf und Hobbys: Der kleine Glatzkopf mutiert zu George Clooney, die korpulente Brünette zu Charlize Theron.

Es mutet wie eine Klamotte an. Und so kam es manchen auch nicht koscher vor, als sie auf der Dating-App „Bumble“ – was so viel heißt wie Gesumse – auf Sharon Stone stießen. Prompt sperrte „Bumble“ ihren Account, was die Hollywood-Diva auf die Palme brachte. „Schließt mich nicht aus dem Bienenstock aus“, flehte sie.

Eigentlich müsste sich die 61-Jährige mit dem exorbitant hohen IQ vor Angeboten kaum retten können. Womöglich hinterließ Stone als Vamp in Filmen wie „Basic Instinct“ oder „Casino“ einen so einschüchternden Eindruck, dass es viele mit der Angst zu tun bekamen – die Furcht davor, dass sie im intimen Moment zum Eispickel greift. Vielleicht ist es ja so: Gute Männer sind so rar wie gute Rollen – nicht zuletzt in Hollywood. Bei den Golden Globes am Sonntag haben Filmpartner wie Michael Douglas oder Robert De Niro die Chance, sie eines Besseren zu belehren. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.01.2020)

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