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Freigeist meets Hitzkopf

Sein ganzes Leben lang verstand sich der britische Mathematiker, Logiker und Philosoph, der oftmals ins politische Geschehen eingriff, als linker Freigeist.

Er stand jeder Ideologie skeptisch gegenüber, galt als Leitfigur des Pazifismus, war aber kein rigoroser Pazifist. Dennoch rief er zur Wehrdienstverweigerung auf, wofür er eine Geld- und Haftstrafe bekam und ihm die Uni-Professur entzogen wurde. Erstaunlich war, dass sein erstes Werk von der deutschen Sozialdemokratie handelte. Mit einem Kollegen legte er in drei Bänden die „Principia mathematica“ dar, die später zu den wichtigsten Werken mathematischer Grundlagenforschung zählten.

Im Oktober 1911, noch während der Arbeit am Mathematikbuch, suchte den Briten ein schlaksiger Student mit bescheidenen Englischkenntnissen auf. Zuerst hielt er Gespräche mit dem Studenten für Zeitverschwendung, dann aber entflammte sein Interesse am hitzigen Österreicher – den er fälschlicherweise für einen Deutschen gehalten hatte. Binnen kurzer Zeit nannte er den jungen Mann „eines der aufregendsten intellektuellen Abenteuer meines Lebens“, der „eine intellektuelle Reinheit in einem ganz außergewöhnlichen Ausmaß“ besaß. Nach kurzer Zeit hatte der junge Mann alles gelernt, was der Professor ihm hatte beibringen können, und der Professor meinte sogar, der Student wäre besser als er geeignet, sein logisch-philosophisches Werk weiterzuführen.

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