Spectrum

Die sich getraut haben

Plötzlich standen zwei Männer und eine Frau auf dem Hof. Sie erkundigten sich, wer in der NS-Zeit das Essen im Wald versteckt habe. Über das vergessene Lager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter in Förthof bei Krems, jüdische Kinder und stille Helfer.

Straßen spielten in Förthof bei Krems eine untergeordnete Rolle, denn Förthof liegt an der Donau. Neben dem Fluss war der Weinbau von Bedeutung. Bevor die Donaubrücke gebaut wurde, gab es hier eine Überfuhr in Richtung Mautern, die Flößer donauabwärts machten hier Station. Die Männer hier waren Weinbauern und Flößer. Der Eingang zur Wachau war ein Nadelöhr, Förthof eben. Das ist lange her. Die Wachaubahn wurde gebaut und ist in der Zwischenzeit nur mehr ein Sommervergnügen, und die Bundesstraße in die Wachau, Anfang der 1960er-Jahre errichtet, lässt heute Förthof rechts liegen.

Wenn die Weinbauern in die Rieden am Berg gehen wollten, mussten sie dies auf einem schmalen Steig tun. Von einer Straße wurde lange gesprochen. Der Güterweg auf den Pfaffenberg und weiter nach Loiben wird heute ohne viel Hintergedanken benutzt. Warum auch nicht? Eine Straße ist dafür da, um darauf zu fahren und nicht, um nachzudenken oder sich zu erinnern.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.