Nach dem Rücktritt von Präsident Evo Morales wird im Mai gewählt. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen - wegen „Terrorismus“ und Aufruhr.
In Bolivien finden am 3. Mai Präsidentschaftswahlen statt. Die vorgezogene Neuwahl werde am "ersten Sonntag im Mai" stattfinden, sagte der Vize-Präsident der Wahlkommission, Oscar Hassenteufel, am Freitag (Ortszeit) in La Paz.
>> Evo Morales, der Unruhestifter aus Bolivien [premium]
Seit dem Rücktritt des langjährigen Präsidenten Evo Morales im November führt die konservative Interimspräsidentin Jeanine Anez eine Übergangsregierung in dem südamerikanischen Land an. Die vorgezogene Neuwahl erfolgt damit mehr als sechs Monate nach der von Manipulationsvorwürfen überschatteten Präsidentschaftswahl im Oktober, aus welcher der linksgerichtete Morales als Sieger hervorgegangen war. Nach anhaltenden Massenprotesten trat Morales Anfang November schließlich zurück und flüchtete zunächst nach Mexiko. Inzwischen hält er sich in Argentinien auf.
Ende Dezember erließ die bolivianische Justiz Haftbefehl gegen Morales. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm "Terrorismus" und Aufruhr vor. Der frühere Staatschef weist die Vorwürfe zurück.
Die konservative Interims-Staatschefin Anez hat seit ihrer Amtsübernahme die Außenpolitik neu ausgerichtet. Als eine ihrer ersten Amtshandlungen wandte sie sich außenpolitisch vom kommunistischen Kuba und von Venezuelas umstrittenem linken Präsidenten Nicolas Maduro ab, zwei der wichtigsten Verbündeten von Morales. Darüber hinaus nominierte Bolivien erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt wieder einen Botschafter für die USA.
(APA/AFP)