Besondere Vasen schreien nach besonderen Blüten, fällt die Wahl auf die Flamingoblume, darf man sich bis zu acht Wochen an der haltbarsten aller Schnittblumen freuen.
Bereits am zweiten Tag dieses frisch geschlüpften Jahres kam mein Vorsatz, Genügsamkeit walten zu lassen, dem Konsumwahn aktiv entgegenzutreten und lediglich unbedingt Notwendiges zu kaufen, ins Wanken. Schuld daran ist Claudia S. Sie ist ein künstlerisch geschulter Mensch und eine ausgewiesene Ästhetin und deshalb sind ihre Mitbringsel stets Besonderheiten. Diesmal überreichte sie mir eine aufregende Porzellanvase in der Form einer Jackfrucht und die schrie logischerweise nach sofortiger Befüllung.
Doch zuerst zu den echten Jackfrüchten: Ihnen begegnet man in unseren Breiten selten, und wenn, dann höchstens in portioniertem, aufgeschnittenem Zustand. Kein Wunder, denn die stacheligen Giganten sind die größten Baumfrüchte der Welt und können bis zu 50 Kilo schwer wiegen. Mein Verhältnis zu ihnen ist ambivalent. Einerseits sind sie mit ihrer Größe und der stacheligen Haut beeindruckende Konstruktionen der Natur, andererseits neigen diese Früchte mit fortschreitender Reife dazu, einen wirklich üblen Geruch abzusondern, der gern mit dem Gestank verfaulender Zwiebeln verglichen wird, und, ehrlich gesagt, kann man auch über die klebrige Konsistenz und den Geschmack ihrer süßlichen Innereien streiten.