Auf Kangaroo Island ist bei den Buschbränden die Hälfte der dortigen Koalas verbrannt. Auch andere Arten könnten dezimiert werden. Regen brachte am Montag Atempause.
Sydney. Die Nase ist angesengt, das Fell verkohlt, die Pfoten verbrannt: Das Foto eines Koalas, der in einen Tierpark auf Kangaroo Island eingeliefert wurde, ist herzerweichend (siehe Foto oben). Dabei hat er Glück im Unglück gehabt. Tausende andere kamen in den Feuern, die derzeit im australischen Naturparadies Kangaroo Island lodern, ums Leben. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte der insgesamt 50.000 Koalas der Insel verendet sein könnten.
Die derzeitigen Buschbrände in Australien lodern seit Monaten, und Kangaroo Island ist nur eine der betroffenen Regionen. Seit einer Woche eskaliert die Lage in gleich mehreren Bundesstaaten. Die extremen Temperaturen der letzten Tage fachten die Feuer weiter an. „Ich kann ehrlich sagen, dass ich noch nie eine solche Feueraktivität gesehen habe“, sagt Dean Gray, der 18 Jahre als Berufsfeuerwehrmann gearbeitet hat. „Diese Brände sind beispiellos.“
Vielerorts sind die Feuer so intensiv, dass sie ihre eigenen Wettersysteme bilden. „Dies ist der größte, der absolut größte Notfall, den wir jemals hatten“, bestätigt John White, der Bürgermeister von East Gippsland, einer besonders betroffenen Region im Südosten.