Österreichische Immobilien begehrt wie nie

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Investmentbilanz. Laut CBRE betrug das Investmentvolumen in Österreich im Vorjahr 2019 rund 5,6 Milliarden Euro - ein neuer Rekord.

"Noch nie wurde in österreichische Immobilien so viel investiert wie im Jahr 2019", sagt Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich mit Blick auf das Investmentvolumen von rund 5,9 Milliarden Euro. Damit wurde der Wert des Rekordjahres 2017 um 17 Prozent übertroffen, jener des Jahres 2018 um 39 Prozent. Großtransaktionen mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro gab es in allen Assetklassen, insgesamt waren es 15 von Jänner bis Dezember 2019. Zum Vergleich: 2018 waren es 8 Transaktionen mit einem Volumen über 100 Millionen Euro, 2017 waren es 12). Rund 3,7 Milliarden Euro wurden allein im zweiten Halbjahr investiert.
Zu den größten Deals des Jahres 2019 gehörten die Bürogebäude T-Center und QBC 1&2, das Hotel Hilton am Stadtpark sowie das Wohnprojekt Kai 100 – alle in Wien gelegen. "Es hätten durchaus mehr werden können, wenn es passende Produkte gegeben hätte", meint Fichtinger.

Büros und Wohnungen vorne


Büroimmobilien waren 2019 mit einem Anteil von rund 31 Prozent des Transaktionsvolumens die beliebteste Assetklasse, gefolgt von Wohnimmobilien (23 Prozent), (16 Prozent) und Retail (15 Prozent). In Logistikimmobilien gingen rund 8 Prozent des Investmentvolumens. „Das sind in absoluten Zahlen mehr als EUR 450 Mio., ein Wert, der in Österreich bisher noch nicht erreicht wurde und die wachsende Bedeutung der Logistikimmobilien – die nun auch in Österreich vermehrt spekulativ errichtet werden – zeigt“, kommentiert Fichtinger.

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Investoren kamen aus dem Ausland und waren zum Großteil institutionelle Investoren. Die deutschen (institutionellen) Investoren waren mit einem Anteil von 19 Prozent weniger aktiv als im Jahr 2018 (27 Prozent). Österreichische Investoren waren für rund 45 Prozent des Investmentvolumens verantwortlich.
Die Spitzenrenditen gaben in allen Assetklassen erneut leicht nach: die Spitzenrendite für Büroimmobilien lag per Jahresende bei 3,45 Prozent, bei Einkaufszentren bei 4,15 Prozent und bei Logistikimmobilien bei 5,00 Prozent.

Büromarkt Wien


"Die Vermietungsleistung ist immer direkt proportional zum Fertigstellungsvolumen", betont Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE. Nachdem das Fertigstellungsvolumen im Jahr 2019 mit rund 42.000 m² so niedrig wie noch nie war, wirkte sich das auch auf die Vermietungsleistung aus. In Wien wurden im Vorjahr ca. 216.000 m² vermietet, was einen Rückgang von ca. 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 (255.000 vermietete Quadratmeter) bedeutet.
"Wie erwartet, war das Jahr 2019 für potenzielle Mieter eine Herausforderung, da das Angebot durch das geringe Fertigstellungsvolumen extrem eingeschränkt war. Die Lage wird sich zukünftig wieder entspannen, doch das Angebot bleibt limitiert, denn ein Großteil der Fertigstellungen in den Jahren 2020/2021 sind bereits vorvermietet.", erläutert der Experte. Von den erwarteten 290.000 m² Büroflächen entfallen rund 28 Prozent auf Generalsanierungen.

Die Spitzenmiete in der Inneren Stadt ist erstmals leicht gefallen auf 25 Euro/m²/Monat. „Allerdings sind die Mieten in anderen Lagen wie am Hauptbahnhof und am Prater gestiegen, sodass es langsam zu einer Angleichung des Mietniveaus in den unterschiedlichen Lagen kommt", so Schild.
Die Leerstandsrate war in Wien mit 4,8 Prozent zu Jahresende sehr niedrig – vor allem im Vergleich zu den Nachbarländern. (red)

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