"Danke für diesen guten Morgen" aus "Orlando"-Oper entfernt

Mezzosopranistin Kate Lindsey.
Mezzosopranistin Kate Lindsey.(c) APA
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Die Rechtehinhaber distanzieren sich von einer „karikierend-entwürdigenden" Verwendung des Lieds in Olga Neuwirths Werk.

„Queer, zornig, zart, verwirrend“ nannte „Presse“-Kritiker Walter Weidringer Olga Neuwirths Umsetzung des „Orlando“ in der Staatsoper. So wie in der Uraufführung wird man das Werk mit den vielen Musikzitaten (von der Renaissance bis zur Gegenwart) nicht mehr sehen bzw. hören: Bei künftigen Aufführungen muss „Orlando“ ohne Martin Gotthard Schneiders Kirchenlied "Danke für diesen guten Morgen" auskommen. Die Erbengemeinschaft des 2017 verstorbenen Musikers und der Gustav Bosse Verlag Kassel distanzierten sich nun von einer karikierenden Verwendung des 1961 entstandenen geistlichen Liedes in dem Stück.

"Das Lied wird in einer karikierend-entwürdigenden Form dafür verwendet, die Bigotterie in der Gesellschaft darzustellen. [...] Das Lied 'Danke für diesen guten Morgen' in diesem Kontext zu verwenden, auch wenn dies mit künstlerisch anspruchsvollen Mitteln geschieht, entspricht in keiner Weise den Intentionen des Komponisten Martin Gotthard Schneider", heißt es in einer Aussendung des Bosse-Mutterverlages Bärenreiter. Deshalb werde die weitere Verwendung des Liedes nicht genehmigt.

In der Staatsoper ist die erste Uraufführungsserie des "Orlando" indes mit dem 20. Dezember bereits abgespielt. Man habe dafür vom zuständigen Verlag Ricordi eine Partitur mit abgeklärten Rechten bekommen, betonte man. Auf Nachfrage habe Ricordi nun mitgeteilt, dass das "Danke"-Lied aus der Partitur für künftige Aufführungen gestrichen wird. Was das für die Gestaltung einer etwaigen zukünftigen Wiederaufnahme des "Orlando" an der Staatsoper bedeute, werde man sich dann ansehen müssen.

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(APA)

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