Mit einem Swap-Geschäft wollte Linz finanziell profitieren. Der Schuss ging mit der Finanzkrise nach hinten los. Nun könnte die Bawag auf den Verlusten sitzen bleiben.
Linz/Wien. Es geht um 500 Millionen Euro. Müsste Linz diese Geldsumme an die Bawag zahlen, wäre die Stadt wohl finanziell am Ende. Und um diesen Betrag streiten die Bank und die oberösterreichische Hauptstadt vor dem Wiener Handelsgericht.
Zertrag der Stadt Linz mit der Bawag aus dem Jahr 2007 – also noch vor der globalen Finanzkrise. Ein Swap ist ein Tauschgeschäft und in diesem Fall ein Währungs- und Zinsswap.
Mit dem aufgenommenen Franken-Kredit spekulierte man darauf, dass die Schweizer Zinsen günstiger bleiben und der Franken zum Euro eher abwerten würde. Das war viele Jahre der Fall, wurde aber durch die Krise völlig umgedreht. Damit wurde die Franken-Zinswette zum Verlustgeschäft und der Stadt Linz zum Verhängnis.
Schon rollten Köpfe. Der Ex-Finanzdirektor Werner Penn und der ehemalige Finanzstadtrat Johann Mayr (SPÖ) traten von ihren Ämtern zurück. 2013 legte auch der damals amtierende Bürgermeister, Franz Dobusch (SPÖ), sein Amt nieder. Seitdem zieht sich das Gerichtsverfahren schon seit mehr als sechs Jahren in die Länge. Mediationsgespräche scheiterten.