Erstmals hat Österreich eine Verteidigungsministerin. Zwei Bewährungsproben warten schon auf sie. Und Experten warnen: Die Bedrohungslage in Österreich verändert sich.
Wien. Es gibt Dinge, die ändern sich nie, auch und vor allem nicht beim Bundesheer. Wenn es also einen Wechsel an der Ministeriumsspitze gibt, schreibt das Protokoll den genauen Ablauf vor. Zuerst gibt der ehemalige Minister (in dem Fall: Thomas Starlinger) den ersten Befehl: „Mit dem Festakt beginnen!“ Dann folgt das „Abschreiten der Front“, bei der für gewöhnlich die neue Spitze noch etwas unsicher herumirrt. Dann folgt die „Flaggenparade“ – und zum Schluss das „Erbitten weiterer Befehle“, nämlich abrücken zu dürfen. Ausgesprochen von der neuen Ressortführung.
Und doch war am Dienstagnachmittag im Innenhof der Rossauer Kaserne einiges anders: Zum ersten Mal gibt es in Österreich mit Klaudia Tanner eine Verteidigungsministerin. Und sie sagte es auch selbst bei ihrer Antrittsrede: Dem Neuen, dem Ungewohnten, dem Erstmaligen möge vielleicht der eine oder die andere etwas skeptisch gegenüberstehen. Aber: „Es sind ja gerade die anderen Perspektiven, die uns zu überraschenden, positiven und innovativen Lösungen kommen lassen.“