Prognose

Karfiolmehl und alkoholfreier Gin als Food-Trends für 2020

In Sachen innovativer Mehlsorten kommt in Zukunft auch Karfiol zum Einsatz.
In Sachen innovativer Mehlsorten kommt in Zukunft auch Karfiol zum Einsatz. (c) Getty Images (Sean Gallup)
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Bananenmehl, Butter aus Wassermelonenkernen und Mönchsfruchtzucker – was kommt in diesem Jahr auf unseren Esstisch? Die amerikanische Supermarktkette "Whole Foods" hat ihre Prognosen zusammengefasst.

"Dry January", in dem einen Monat lang auf Alkohol verzichtet wird, oder "Veganuary", in dem über den Jänner hin eine rein pflanzliche Ernährung ausprobiert wird. Das neue Jahr bietet viele Möglichkeiten, das eigene Ess- und Konsumverhalten zu überdenken. Einen Anhaltspunkt bieten Experten und Trend-Forscher gegenüber "Whole Foods" mit ihren kulinarischen Vorhersagen für das neue Jahr. Und die zeigen: 2020 bringt neue Produkte und einmal mehr einen Fokus auf Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung. „Die Presse" gibt einen Überblick über die wichtigsten Trends.

Karfiolmehl und Süßkartoffelnektar

2020 überrascht mit vielen neuen Alternativen zu herkömmlichen Produkten. Da wären etwa innovative Mehlsorten. Neben bekannten Getreidealternativen wie Reis- oder Buchweizenmehl wird für die Mehlherstellung zunehmend auf Obst und Gemüse zurückgegriffen. Die glutenfreie Variante, gewonnen etwa aus Karfiol oder Bananen, eignet sich für diverse Diäten. Sie dient zudem als wichtige Quelle für Eiweiß und Ballaststoffe.

Für die Naschkatzen erobern neue Zuckeralternativen die Supermarktregale. Stevia, Honig und Ahornsirup bekommen Konkurrenz, denn Quellen wie Mönchobst, Kokosnuss und Datteln werden wegen ihres Zucker- und Stärkeanteils interessant. Der Sirup verspricht einen ähnlich intensiven Geschmack wie Honig. In Zukunft kann man sich in der Küche wohl auch mit Zucker-Alternativen wie Süßkartoffelnektar oder Granatapfelextrakt austoben.

Butter aus Wassermelonenkernen

Zum altbewährten Tahini, einer Paste aus Sesamkernen, gesellen sich neue Varianten. Denn 2020 sorgt auch für neue Aufstriche. Neben bereits bekannten und beliebten Aufstrichen auf Basis von Macadamia- und Erdnüssen oder Kichererbsen werden laut Prognosen neue Aufstriche aus Nüssen und Samen auf den Markt kommen. Wassermelonenbutter etwa, oder ein cremiges Mus aus saisonalem Gemüse wie aus Kürbis. Sie bewähren sich bei Paleo- oder Keto-Diäten und sorgen zudem für Transparenz. Immer mehr Marken verzichten auf Palmöl und verschreiben sich einer umweltbewussten Produktion. Als Aufstrich auf dem Brot oder als Dip für Gemüsesticks - die neuen Mischungen sind definitiv ein Foodtrend für 2020.

Mungobohnen statt Soja und alkoholfreier Gin

Auch interessant: Soja ist zwar immer noch das dominierende pflanzliche Eiweißprodukt. Seine Produktion wird laut Prognosen im neuen Jahr jedoch zurückgehen. In Hinsicht auf die enthaltenen Allergene und den oft als problematisch erachteten Anbau werden immer mehr sojafreie Lebensmittel angeboten. Stattdessen setzen sich innovative Produkte durch, die an die cremigen Texturen von Joghurt und anderen Milchprodukten herankommen wollen. So wird Soja zum Beispiel durch Hanfsamen, Mungobohnen oder Wassermelonenkerne ersetzt.

Auf Alternativen zu Alkohol wird in diesem Jahr verstärkt zurückgegriffen. So tauchen immer mehr alkoholfreie Optionen in Geschäften und auf Getränkekarten auf. In Mocktails hat Alkohol bekanntlich nichts verloren und auch alkoholfreie Biersorten gibt es bereits. Weitere alkoholfreie und kreative Alternativen sind im Kommen, konstatieren die Trendforscher, und nennen alkoholfreien Gin und mit Hopfen angereichertes Soda.

Westafrikanischer Einfluss

In diesem Jahr könnte die afrikanische Küche unsere Gastronomie aufmischen. Eine dort beliebte Basis für Gerichte ist eine Kombination aus Tomaten, Zwiebeln und Chilischoten, typische Zutaten sind Erdnüsse, Ingwer und Zitronengras. Vielversprechend sind sie auch für die Küche hierzulande, genauso wie die unter die Kategorie "Superfood" fallenden Produkte. Moringa und Tamarinde etwa, oder bisher weniger bekannte Getreidekörner wie Sorghum, Fonio oder Teff.

Weitere Veränderungen in 2020

Die Food-Trends bringen nicht nur innovative Lebensmittel ins Spiel. Auch ihre Produktion wird zunehmend hinterfragt. Eine nachhaltige und regenerative Landwirtschaft wird auch in diesem Jahr ein wichtiges Thema sein. Anbauflächen sollen optimal genutzt, auf eine gute Bodenbeschaffenheit soll geachtet sowie die Biodiversität verbessert werden.

Eine weitere Neuheit betrifft die Snack-Kultur. Ein Käsebrot hier, ein Müsliriegel dort – in einer schnelllebigen Zeit wie der unseren muss ein Snack stets in greifbarer Nähe sein.  Dafür wappnen sich Supermärkte und rüsten auf, denn auch sie sollen Gesundes und Frisches anbieten. So finden sich fortan portioniertes Gemüse, trinkbare Suppen und vorbereitete Dips in diversen Geschmacksrichtungen im Kühlregal.

Restaurants werden auch die Kinder-Gerichte auf den Speisekarten überdenken und neu gestalten, prognostiziert "Whole Foods". Denn Kinder schauen sich Verhaltensweisen bekanntlich von ihren Eltern ab. Panierte Lachsstangen statt Chicken Nuggets, bunte Pasta in lustigen Formen und aus alternativen Mehlsorten hergestellt. 2020 soll schließlich für jeden Geschmack etwas bereit haben.

>> zur Liste der Food Trends von "Whole Foods"

(bsch)

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