AK: Eltern zahlen jährlich 750 Euro pro Kind für Nachhilfe

Eltern zahlen jaehrlich Euro
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Österreichs Familien geben jedes Jahr 126 Millionen Euro für Nachhilfe aus. Ein Viertel der Schulkinder braucht Nachhilfe. Die Arbeiterkammer drängt auf eine Bildungsreform: Die Ganztagsschule muss her.

Österreichs Familien geben jedes Jahr 750 Euro pro Kind für Nachhilfe aus, 126 Millionen insgesamt. Das geht aus einer Studie im Auftrag der Arbeiterkammer (AK) hervor. Schuld sei die Halbtagsschule. Die AK sieht sich in ihrer Forderung nach ganztägigen Schulangeboten bestätigt.

Die Halbtagsschule entspreche dem traditionellen Familienbild, bei dem die Mutter zuhause ist und nach dem Essen mit den Kindern Hausaufgaben macht. "Und das stimmt halt nicht mehr, weil 80 Prozent der Frauen mit Kindern berufstätig sind", so Tumpel. Bestes Mittel, um Kindern und Eltern zu helfen, sei eine umfassende Schulreform, meint Tumpel. Er fordert eine gemeinsame Schule bis 14 mit ganztägiger Betreuung und ruft nach einer "Beschleunigung der Bildungsreform".

Eltern als unfreiwillige Nachhilfelehrer

Mehr als ein Viertel der Schulkinder braucht Nachhilfe-Unterricht. Hochgerechnet wären das 310.000 Kinder. 70.000 von ihnen bekommen sie aber nicht, weil es entweder kein Angebot gibt, oder dieses zu teuer ist. Drei Viertel aller Eltern lernen in der Freizeit selbst mit ihren Kindern, was laut Studie einer zusammengerechneten Arbeitszeit von 50.000 Arbeitsplätzen entsprechen würde.

Für die Studie der Arbeiterkammer hat das Ifes-Institut mehr als 2700 Haushalte mit Schulkindern in ganz Österreich befragt. Demnach erhalten 13 Prozent der Kinder bereits in der Volksschule Nachhilfe, in der AHS-Oberstufe sogar 27 Prozent. Am teuersten ist die Nachhilfe in Wien, wo Eltern durchschnittlich 911 Euro pro Jahr und Kind hinblättern, am billigsten mit 564 Euro in Oberösterreich.

(APA/Red.)

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