Analyse

Die nächsten Stunden entscheiden über Krieg und Frieden

REUTERS
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Der Vergeltungsschlag des Iran nach dem Tod seines Volkshelden Qasim Soleimani durch eine US-Drohne war eher ein Friedensangebot der islamischen Republik, denn ein Schritt zur weiteren Eskalation mit den USA. Nun liegt es an Trump zu reagieren.

Tanger. Auf den ersten Blick klang es dramatisch. Die iranischen Revolutionsgarden feuerten im Rahmen der „Operation Märtyrer Soleimani“ 35 Raketen auf zwei US-Stützpunkte im Irak ab. Der Angriff mit den ballistischen Boden-Boden-Raketen hätte Dutzende von US-Soldaten töten und damit die USA zu einer neuerlichen Vergeltung zwingen können. Es hätte ein Tit-for-Tat-Spiel ausgelöst, bei dem eine Retourkutsche die andere jagt und den gesamten Mittleren Osten in ein Kriegsszenario verwandelt. Aber genau das scheint der Iran vermeiden zu wollen. Er hat keine Interesse an einer totalen Konfrontation mit der Weltmacht Amerika.

Der Angriff auf die beiden US-Basen in der irakischen Anbar-Provinz und in der autonomen Kurdenregion war eine Attacke auf der unteren Eskalationsstufe. Eher ein Friedensangebot, denn eine tödliche Offensive. Am Ende waren es nur insgesamt 15 Raketen, von denen fünf ihre Ziele verfehlten. Es soll keine Todesopfer und Verletzte auf den amerikanische Militäreinrichtungen gegeben haben. Nicht zuletzt, weil  ein frühzeitiger Alarm losgeschickt worden war. Teheran informierte Iraks Ministerpräsident Adel Abdul Mahdi, dass ein Raketenangriff auf US-Truppen bevorstehe. Dadurch hätten diejenigen im Gefahrenbereich Zeit gehabt, sich in Schutzbunkern in Sicherheit zu bringen.

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