Die Landkrimi-Reihe des ORF bringt originelle und sehenswerte Filme hervor. „Das letzte Problem“, geschrieben von Daniel Kehlmann, gehört nicht dazu.
Der Schnee will nicht aufhören zu fallen in den Bergen Vorarlbergs und bald ist das Hotel Edelweiss von der Außenwelt abgeschnitten. Die Wege sind blockiert, Internet und Telefon fallen aus. Drinnen im Hotel kochen die Emotionen hoch. Man fühlt sich eingesperrt. Die Hoteldirektorin verlangt weiterhin den vollen Zimmerpreis. Zum Essen gibt es nur braune Suppe. Und dann wird auch noch eine Leiche gefunden, in einem von innen versperrten Zimmer. Nur gut, dass in dem Hotel auch ein Kriminalbeamter urlaubt ... Die Bausteine für den ORF-Landkrimi „Das letzte Problem“ mögen nicht originell sein, sind aber bewährt. Sie erinnern freilich an Agatha Christies Krimiklassiker „Und dann gabs keines mehr“, vielfach verfilmt und zitiert. Das abgelegene Hotel lässt einen zudem an Stanely Kubricks „The Shining“ denken, auch ein Film zum Nägelbeißen.
Bestsellerautor Daniel Kehlmann hat sich von beidem inspirieren lassen, sein Drehbuch flirtet außerdem mit dem Psychothriller-Genre. Nur schafft es „Das letzte Problem“ trotzdem nicht, Spannung zu erzeugen. Theoretisch könnte jeder im Vorarlberger Hotel verdächtig sein. Doch Kehlmanns Kommissar konzentriert seine Ermittlungen nur auf eine, noch dazu langweilige Person. Man muss außerdem kein geübter Krimizuschauer sein, um eine der Hauptfiguren suspekt zu finden, noch bevor die erste Leiche kalt ist.