Erziehungswissenschafter Wolfgang Brezinka gestorben

ÖAW
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Der bekannte deutschsprachige Erziehungstheoretiker und Verfasser vieler Standardwerke verstarb im Alter von 91 Jahren in seinem Wohnort Telfes in Tirol.

Der deutsch-österreichische Erziehungswissenschafter Wolfgang Brezinka ist 91-jährig gestorben. Wie die Akademie der Wissenschaften (ÖAW), deren Mitglied er seit 1997 war, am Donnerstag mitteilte, starb er am 3. Jänner in seinem Wohnort Telfes in Tirol. Brezinka galt als einer der bekanntesten deutschsprachigen Erziehungstheoretiker, seine Bücher gehörten seit Jahrzehnten zum Kanon der Ausbildung.

Brezinka, geboren am 9. Juni 1928 in Berlin, studierte Philosophie, Psychologie und Pädagogik an den Universitäten Salzburg und Innsbruck. 1954 habilitierte er sich an der Universität Innsbruck und übernahm nach Forschungsaufenthalten an den US-Universitäten Columbia und Harvard 1958 einen Lehrstuhl an der Pädagogischen Hochschule Würzburg. Ab 1960 war er ordentlicher Professor der Erziehungswissenschaft an der Universität Innsbruck und ab 1967 an der Universität Konstanz. Nach seiner Emeritierung im Jahr 1996 lebte er in Telfes im Stubai.

Die wissenschaftliche Pädagogik, deren Geschichte und akademische Verankerung war sein Lebensthema, heißt es in einem Nachruf der ÖAW. Er habe wesentlich zur Systematisierung seines Faches beigetragen, etwa mit seinem Buch "Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft" (1974). Nach seiner Emeritierung arbeitete er an einem vierbändigen Werk zur "Pädagogik in Österreich - Geschichte des Faches an den Universitäten vom 18. bis zum 21. Jahrhundert". Anlässlich seines 90. Geburtstages erschien seine Autobiografie "Vom Erziehen zur Kritik der Pädagogik. Erfahrungen aus Deutschland und Österreich". Brezinkas Bücher sind in zahlreichen Auflagen und in elf Sprachen in Europa, Amerika und Asien übersetzt worden.

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