Populismus-Kritik

Trump-Holzfigur in slowenischem Dorf niedergebrannt

Trump-Holzstatue in Slowenien abgebrannt
Trump-Holzstatue in Slowenien abgebranntAPA/AFP/JURE MAKOVEC
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Eine US-Präsident Donald Trump darstellende Holzfigur in einem slowenischen Dorf ist komplett niedergebrannt - mutmaßlich waren Brandstifter am Werk. Die acht Meter hohe Holz-Statue wurde als Populismus-Kritik angefertigt.

Eine US-Präsident Donald Trump darstellende Holzfigur in einem slowenischen Dorf ist komplett niedergebrannt - mutmaßlich waren Brandstifter am Werk. Der Künstler Tomaz Schlegl, der die acht Meter hohe Holz-Statue ursprünglich als Populismus-Kritik angefertigt hatte, sah in dem Vorfall eine Reaktion auf die jüngste Eskalation zwischen den USA und dem Iran nach der von Trump befehligten Tötung des iranischen Top-Generals Qassem Soleimani.

Wenn man bedenke, was gerade in der Welt passiert, dann seien Taten wie die mutmaßliche Brandstiftung in Moravce nordöstlich von Ljubljana "verständlich", sagte Schlegl der Nachrichtenagentur AFP. Der Bürgermeister der Gemeinde Moravce verurteilte hingegen den Vorfall. "Das ist ein Angriff gegen Kunst und Toleranz, gegen die Grundwerte Europas", sagte Milan Balazic, der das Kunstwerk erst im Dezember aus einem nahegelegenen Ort für rund 1.500 Euro hatte nach Moravce holen lassen. Der Bürgermeister hatte gehofft, sein Dorf für Touristen interessanter zu machen. Balazic kündigte Ermittlungen an.

Am frühen Donnerstagmorgen hatten Einsatzkräfte laut dem Bürgermeister noch versucht, die brennende Statue zu retten - sie wurde von dem Feuer jedoch vollständig zerstört. Balazic sagte, er wolle demnächst eine neue Statue aufstellen lassen - die nächste solle den Namen "Toleranzstatue" tragen, aber diesmal aus soliderem Material als Holz bestehen und auch nicht mehr Trump darstellen.

Der Künstler und Architekt Schlegl hatte die Figur im vergangenen August gebaut. Der Holz-Trump, der einen blauen Anzug, ein weißes Hemd und eine rote Krawatte trug, war von Schlegl "Freiheitsstatue" getauft worden und sollte als Kritik populistischer Politik verstanden werden. An seinem ursprünglichen Ausstellungsort in einem anderen slowenischen Dorf war das Kunstwerk auf Ablehnung gestoßen. Dorfbewohner kritisierten die wegen der Statue gestiegene Zahl an Touristen, die ihren Ort besuchten.

Das osteuropäische Land Slowenien ist seit 2004 Mitglied der NATO. Die slowenische Regierung kündigte am Mittwoch angesichts der Spannungen in der Golfregion an, ihre sechs im Irak stationierten Soldaten abzuziehen.

(APA)

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