Pizzicato

Für die gute Sache ist's nie zu spät

„Wir bringen euch den Segen, viel Glück auf euren Wegen. Gesundheit und Kraft im Neuen Jahr, wünschen euch Caspar, Melchior und Balthasar.“

Oh, waren das herzerhebende erste Jännertage: In der Sternsingeraktion bis 6. Jänner gingen die Heiligen Drei Könige um, sagten ihre Sprücherl auf, sangen mit hellen Stimmen und sammelten Geld für Gutes. Und heuer war in unsrem Ort südlich von Wien unser Bub dabei! Als Melchior, und brutal stolz.

Mami war Begleiterin seiner Gruppe. Sagenhafte 28 Königsgruppen gab's in dem Ort, wo das Gemeindeleben noch wirklich funktioniert. Am Ende waren gut 20.000 Euro gesammelt, für ein Projekt zugunsten von Kindern in Kenia. Wie viel bundesweit zusammenkam, ist noch unklar, das soll sich bis März zeigen. 2019 waren es übrigens 17,6 Millionen Euro.

Der Autor dieser Zeilen darf sich übrigens per Urkunde bestätigt „Ehrenkönig" nennen, weil er als Koch eine Sternsingergruppe zu Mittag daheim für den langen Marsch durch die Kälte und Nässe gestärkt hat. Mit Suppe mit Spinatravioli, faschierten Hühnerfleischknödeln mit Spätzle, Champignonrahmsauce und Erbsen. Yeah!

Diesen Donnerstag kam dann eine Meldung aus Brüssel: Die Botschaft der Sternsinger sei „hochaktuell", sagte Othmar Karas, Vizechef des EU-Parlaments (ÖVP). Oh, da kommt der kluge Mann aber früh drauf, drei Tage nach Dreikönig, oder?! Tja, die EU ist wirklich hochaktuell am Puls der Zeit. Harhar! Na, tun wir ihm nicht unrecht: Schließlich hatten ihn erst am Mittwoch Sternsingerinnen aus Vorarlberg besucht, aus der kleinen Gemeinde Weiler, und Glück gewünscht. Und für die gute Sache ist es ja nie zu spät. (Man kann unter sternsingen.at übrigens noch spenden.) (wg)

Reaktionen an: wolfgang.greber@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.01.2020)

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