Treffer

Die Größten und ihre Götter

Herz der Finsternis: Zur Imagepolitur eines afrikanischen Landes hatte der bekannte Promoter Don King vor fast 50 Jahren ein zehn Millionen Dollar teures Spektakel eingefädelt. Das Rahmenprogramm, ein Festival mit Blues, Jazz und Weltmusik, bot Auftritte von James Brown, B. B. King und Miriam Makeba.

Werbung in eigener Sache hatte auch einer der beiden Akteure der Hauptattraktion immer schon gern gemacht. Er besaß Charisma, war ein Selbstdarsteller – und obendrein ein Maulheld. Um seinen Kontrahenten einzuschüchtern, klopfte er Sprüche wie: „Ich habe mit einem Alligator gerungen, mich mit einem Wal gebalgt, den Blitz gefesselt und den Donner ins Gefängnis geworfen. Erst letzte Woche habe ich einen Felsen ermordet, einen Stein verletzt, einen Ziegel ins Krankenhaus gebracht.“ Ein anderer Sager: „Ich bin der Größte. Das habe ich schon gesagt, bevor ich wusste, dass ich das tatsächlich bin.“

Vor Themen wie Rassendiskriminierung oder dem Vietnamkrieg schreckte er nicht zurück. Als er 1964, überraschend und für viele seiner Fans schockierend, dem Islam beigetreten war, hatte er auch seinem neuen Gott Ehre erwiesen: „Der Größte ist Allah.“ Er selbst sei nur der Größte in seiner eigenen Profession. Sein um sechs Jahre jüngerer Gegner sollte es ihm 1977 fast gleichtun: Da er nach seinem letzten Kampf, den er verlor, eine göttliche Erleuchtung gehabt habe, ließ er sich zum christlichen Priester weihen.

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