Leitartikel

Der heilige Kogler und die Spaßbremse Blümel

Werner Kogler und Gernot Blümel bei der Angelobung.
Werner Kogler und Gernot Blümel bei der Angelobung.APA/HANS KLAUS TECHT
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Die Auftaktwoche der neuen türkis-grünen Bundesregierung hat gezeigt: Man möchte weder Politiker der SPÖ noch der Neos sein. Und auch nicht Norbert Hofer.

Das Phänomen Werner Kogler in einer Nacht: Als die Steirer von Freitag auf Samstag wie jedes Jahr ihren Ball in der Wiener Hofburg feierten, Tausende kamen und eine etwas umständliche Eröffnung im Ballsaal verfolgten, war der gar nicht heimliche Stargast eindeutig der Chef der Grünen. Dass der Neo-Vizekanzler im Gegensatz zur präsidialen Angelobung nebenan im Gebäude bei Alexander Van der Bellen eine Krawatte trug, war dann ernsthaft Gesprächsthema. Allein: Kogler war in den vergangenen Jahren fast immer auf dem Steirerball. Er war eigentlich immer schon da. Bei allen einigermaßen relevanten Terminen des Kleinkosmos Österreich.

Der Mann war der unauffällige Finanzspezialist aus der zweiten Reihe, den alle schon ewig kannten. Nach seiner Lazarus-Nummer mit den außerparlamentarischen Grünen auf die Regierungsbank genießt er nun eine Zustimmung wie kaum jemand. Manchmal schaffen die größten Erfolge eben jene, denen es keiner zugetraut hat. Der Fall Kogler muss Reinhold Mitterlehner betrüblich stimmen. Dieser Gefühlszustand könnte nach der Auftaktwoche der türkis-grünen Regierung auch einige andere befallen. Kurz und Kogler haben mit der Kooperation das politische Spektrum neu sortiert.

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