Jugendspiele

Gold für Anita Wachters Tochter

(c) GEPA/Christian Walgram
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Amanda Salzgeber, 17, stürmte in der Super-Kombination in Les Diablerets zum Triumph, die Mama vergoss Tränen im Zielraum.

Lausanne. Das Youth Olympic Team Austria hat am zweiten Wettkampftag der Olympischen Jugend-Winterspiele in Lausanne (9. bis 22. Jänner) gleich doppelt Grund zum Jubeln – in Gold und Silber. Amanda Salzgeber ist in der Super-Kombination eine Klasse für sich und deklassiert den Rest der Welt. Der Salzburger Lukas Haslinger läuft im Biathlon-Einzel „das beste Rennen meines Lebens“. Die Medaillen werden ab 19 Uhr vergeben.

Österreich jubelt über das erste Gold bei den Olympischen Jugend-Winterspielen 2020 in Lausanne! Ski-Talent Amanda Salzgeber stürmte in der Super-Kombination in Les Diablerets auf Platz 1. Die Vorarlbergerin nahm auf der Piste Willy Favre volles Risiko und wurde dafür mit der Goldmedaille belohnt. „Es ist unbeschreiblich, ein unglaubliches Gefühl!“ Nach dem Super-G noch auf Platz 4 gelegen – auf Bronze fehlten am Freitag nur vier Hundertstel -, zündete die 17-Jährige im Slalom den Turbo und siegte mit einer knappen Sekunde Vorsprung auf Noa Szollos (ISR/+0,95 Sek.). Bronze ging an die Super-G-Goldmedaillengewinnerin Amelie Klopfenstein (SUI/+1,11 Sek.).

„Ich habe mich beim Einfahren schon relativ wohl gefühlt und diesen Flow auch zum Start und in die ersten Tore mitgenommen, ab dann habe ich einfach nur gepusht und die Ski laufen lassen“, strahlte Salzgeber im Ziel bis über beide Ohren. Auch und vor allem, als sie ihren Vorsprung auf die zu dem Zeitpunkt Zweitplatzierte neben der grünen Eins sah. „Ich habe gehofft, dass es für eine Medaille reicht, aber ich wusste auch, dass noch zwei Läuferinnen oben sind, die auch richtig gut Slalom fahren.“

An diesem Tag war Amanda Salzgeber jedoch eine Klasse für sich – und jubelte 31 Jahre, 10 Monate und 22 Tage nach Anita Wachter-Salzgeber über das zweite olympische Kombi-Gold im Hause Wachter-Salzgeber. Die Mama war dann auch die erste Gratulantin – Freudentränen inklusive: „Ich bin sehr stolz und glücklich, dass Amanda hier endlich das gelungen ist, wovon sie geträumt hat. Das ist einfach wunderschön!“ Das Rennen hat die Kombi-Olympiasiegerin von Calgary 1988 und Gesamt-Weltcupsiegerin übrigens nicht im Zielraum verfolgt. „Ich war oben am Berg, weil ich bin beim Zuschauen nervöser als meine Tochter.“

Und auch noch Silber

ÖS-Biathlet Lukas Haslinger läuft im 12,5 km Einzelrennen im französischen Les Tuffes Nordic Centre zu Olympia-Silber. Der 16-jährige Saalfeldener kam neben Olympiasieger Oleg Domichek als einziger mit nur zwei Schießfehlern ins Ziel und hatte am Ende 13,6 Sekunden Rückstand auf den Russen. Dritter wurde der Franzos Mathieu Garcia (3 Schießfehler, + 54,9 Sekunden).
„Es ist einfach nur schön. Aber ich glaube, ich werde noch ein bissl Zeit brauchen, bis ich das realisiere“, sagte der Salzburger, der im Zielraum von der internationalen Presse von Interview zu Interview gereicht wurde. Wohl auch wegen seiner perfekten Englischkenntnisse.

„Ich wusste durch die Trainerinfos auf der Strecke, dass ich gut im Rennen liege, dann habe ich in der letzten Runde noch einmal alles gegeben und als ich dann über die Ziellinie bin und die Eins aufleuchten hab‘ sehen, das war einer der schönsten Momente in meinem Leben“, beschrieb Haslinger, der mit Startnummer 13 ins Rennen gegangen war, euphorisch. Nur noch der Russe mit der Nummer 45 sollte seine Zeit toppen.

Haslingers Teamkollegen zeigten alle ihr Potenzial in der Loipe, nur am Schießstand vergaben Jan Salzmann (Rang 33, 6 Fehler, +4:34,8 Minuten), Leon Kienesberger (50., 6 Fehler, +5:45,7) und Lukas Weissbacher (51., 8 Fehler, +5:49,7) Spitzenplatzierungen.

Bei der 10 km Einzel-Entscheidung der Mädchen lieferte Femke Kramer mit Rang 8 (4 Schießfehler, +2:44,6 Minuten) das Top-Ergebnis des Youth Olympic Team Austria. „Das erste Mal bei Olympia und als Achte gleich einen Top-10-Platz ist der Wahnsinn. Voll cool, dass ich hier dabei sein darf. Ich habe die Stimmung da richtig genossen, bin mit einem lässigen Gefühl reingestartet. Vier Fehler bei viermal Schießen ist ganz okay. Ich freu mich schon auf die nächsten Tage“, sagte die in den Niederlanden geborene Saalfeldenerin.

Ihre Teamkolleginnen Lara Wagner (5 Fehler, +3:17,6 Minuten), Anna Andexer (6 Fehler, +4:07) und Victoria Mellitzer (8 Fehler, +6:46,3) belegten die Ränge 14, 19 und 50.

Resümee von ÖSV-Coach Reinhard Gösweiner: „Der Luki ist einfach super durchgekommen, hat sich gut auf das Schießen vorbereitet. Beim Laufen hat unser gesamtes Team gezeigt, was für ein großes Potenzial es hat."

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