Identitätsschutz

Vergewaltigung? Wann Medien diskret bleiben müssen

In der Kriminalberichterstattung muss die Anonymität oft gewahrt bleiben.
In der Kriminalberichterstattung muss die Anonymität oft gewahrt bleiben.www.BilderBox.com
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Mediengesetz verlangt in Kriminalberichterstattung schwierige Abwägungen, auch bei Promis.

Wien. Vergewaltigung: Dieses Wort stand vorige Woche in den Überschriften etlicher heimischer Medien, mal mit einem Fragezeichen versehen, mal durch die zwei weiteren Silben „svorwurf“ ergänzt. Und dann stand da noch ein Name. Der Name desjenigen nämlich, gegen den der Vorwurf erhoben worden ist. Immerhin handelt es sich um einen Fußballer aus dem Nationalteam, was die Geschichte erst eigentlich zur Geschichte macht. Aber darf sein Name überhaupt in diesem Zusammenhang genannt, sein Bild gezeigt werden?

1 Was sagt das Mediengesetz über den Schutz der Anonymität?

Das Gesetz bekennt sich bei Berichten über Verdächtige, Täter und Opfer von Straftaten zum „Schutz vor Bekanntgabe in besonderen Fällen“. Der ist aber weit gefasst und wird von den Gerichten eher umgekehrt als genereller Schutz der Anonymität verstanden, der nur in besonderen Fällen durchbrochen werden darf. Hintergrund: Abgesehen vom selbstverständlichen Opferschutz sollen Täter oder gar nur Verdächtige vom Strafrichter ver- und beurteilt werden, nicht aber an den mitunter ruinösen Medienpranger gestellt werden.

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