„Kudlich in Amerika“ von Thomas Köck wirkt szenisch spröde, sprachlich höchst originell, inhaltlich eher platt. Clara Liepsch begeistert in vielen Rollen.
Die Geschichte, mitsamt all ihren Schmerzen, die geht uns schließlich alle an“, heißt es in Thomas Köcks „Kudlich in Amerika“. Wie wahr. Die Uraufführung in der Regie von Elsa-Sophie Jach und dem Autor ist seit Samstagabend im Wiener Schauspielhaus zu erleben. Es beginnt mit vier Cowboys, weil es dunkel ist, sind nur ihre neonfarbenen Hüte zu sehen. Die Reiter treffen auf Mister Nobody, dem der Colt locker sitzt und der auch sonst eine Art Comicversion des US-Präsidenten ist.
Der Arzt und Politiker Hans Kudlich (1823–1917) ging als Bauernbefreier in die österreichische Geschichte ein. Köck schrieb um ihn herum „Kudlich, eine anachronistische Puppenschlacht“. „Kudlich in Amerika“ ist ein weiterer Teil dieser Beschäftigung mit einem Visionär, der aus der reaktionären K.-u.-k.-Monarchie flüchten musste.