Manila

Vulkan Taal auf Philippinen weiterhin gefährlich aktiv

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Das seismologische Institut der Philippinen warnte, dass der Vulkan Taal weiterhin gefährlich aktiv sei. Mehr als 75 vulkanische Beben wurden über Nacht registriert.

Auf den Philippinen könnte ein Vulkan Hunderttausende Menschen in die Flucht treiben. Der Vulkanausbruch nahe Manila hatte tödliche Folgen. In Calamba kam am Montag ein Mann bei einem Verkehrsunfall im Ascheregen ums Leben, drei Menschen wurden laut Polizei verletzt. Aus dem nahe der Hauptstadt Manila gelegenen Vulkan Taal ergoss sich am Montag Lava. Das seismologische Institut Phivolcs warnte, der Vulkan sei weiter gefährlich aktiv.

Am Flughafen von Manila wurde wegen des Ascheregens der Betrieb eingestellt. 240 Flüge ins In- und Ausland wurden gestrichen. Der Taal liegt auf der philippinischen Hauptinsel Luzon etwa 66 Kilometer südlich von Manila in der Provinz Batangas. Der Vulkan ist ein beliebtes Ziel von Touristen, vor allem wegen des im Vulkankessel gelegenen Sees samt Insel.

"Es war unmöglich zu schlafen, weil das Haus wackelte, sobald wir die Augen schlossen", sagte die Gastwirtin Lia Monteverde. "Wir haben nur daran gedacht, wie wir hier wegkommen." Die Behörden hatten am Wochenende vor einem "explosiven Ausbruch" des Vulkans gewarnt. Es galt wie bereits Sonntag die Warnstufe 4 von 5. Über Nacht seien mindestens 75 vulkanische Beben registriert worden.

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Die Behörden schätzten, dass mindestens 200.000 Menschen fliehen müssen, falls es schlimmer wird. Bereits 45.000 Menschen hatten sich schon in Sicherheit bringen müssen, darunter Touristen. Auf Bildern ist zu sehen, wie Straßen und Autos von Ascheschlamm überzogen sind. Die Wolke reichte am Sonntag bis zu 15 Kilometer in die Höhe.

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Der Taal ist nach dem Mayon der zweitaktivste Vulkan des südostasiatischen Inselstaats. Laut dem philippinischen Institut Phivolcs ist er seit dem Jahr 1572 insgesamt 33 Mal ausgebrochen. Der bisher letzte große Ausbruch war 1977, der verheerendste 1911 - damals starben mehr als 1300 Menschen.

Auf einen Blick: Vulkanblitze

Asche und Eis scheinen das Rezept für Vulkangewitter zu sein. Vor einer Eruption kommt es meist zu kleinen Blitzen nahe des Kraters, gefolgt von größeren. In dem Moment, wenn Asche mit großer Kraft in die Luft geschleudert wird, mehren sich die Blitze. Die winzigen Gesteinspartikel schießen dann mit hundert Metern pro Sekunde in die Luft und laden sich dabei statisch auf: Bei der Reibung trennen sich die positiven von den negativen Ladungen. Schweben vor allem Teilchen mit positiven Ladungen in der Höhe, während in flacheren Gefilden negative geladen sind, entsteht Spannung von Hunderten Millionen Volt. Wird diese dann zu groß, entlädt sich die Spannung und es blitzt.

Der wichtigste Unterschied zu herkömmlichen Blitzen sei, dass vulkanische Blitze durch elektrostatische Entladungen von Aschepartikel und nicht von Wassertröpfchen wie in Gewitterwolken entstehen.

Zu sehen sind sie aber tatsächlich nur selten, die Aschewolke verdecken die meisten Blitze.

Vulkanische Blitze haben wohl zur Entstehung von Leben auf der Erde geführt, man kann mit ihnen abschätzen, wie viel Asche bei einem Ausbruch ausgestoßen wird, erklärte der Geophysiker Corrado Cimarelli bereits auf der Jahrestagung der European Geoscience Union (EGU) in Wien 2014.

(APA/Red. )

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