U-Bahn

Ein Jahr Essverbot: Wiener Linien ermahnten 647 Personen

Die Presse
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Seit einem Jahr gilt das Essverbot in den U-Bahnen. Die Wiener Linien zogen eine positive Bilanz.

Über das seit einem Jahr geltende Essverbot in den Wiener U-Bahnen haben die Wiener Linien eine positive Bilanz gezogen. Man habe bei über 463 Millionen U-Bahn-Fahrgästen im ganzen ersten Jahr nur 647 Personen ermahnen und auf das Essverbot hinweisen müssen, verkündete das Verkehrsunternehmen in einer Aussendung.

Das Essverbot werde zudem sehr positiv aufgenommen. In einer Befragung mit regelmäßigen Fahrgästen gab ein Großteil der Teilnehmer an, das Essverbot als sinnvolle Maßnahme und Verbesserung für die U-Bahn zu sehen. Geruchsbelästigung, Müll und Verschmutzung wären durch das Essverbot eingedämmt worden, lautete das Urteil. 83 Prozent der U-Bahn-Fahrgäste würden die Züge zudem als sehr sauber wahrnehmen. Im Jahr 2016 lag der Wert noch bei 80 Prozent.

„Jeder Fahrgast soll sich wohlfühlen und das Essverbot trägt dazu wesentlich bei“, die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Auch für Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien, sei das Essverbot „sinnvoll“ entspreche dem Wunsch vieler Fahrgäste.

In einer Umfrage auf der Website der Wiener Linien hatten sich im Sommer 2018 zwei Drittel der TeilnehmerInnen für ein Essverbot ausgesprochen. Ab September 2018 wurde ein Verbot zunächst nur für Garnituren der U6 eingeführt. Schon vor diesem Termin wurde angekündigt, dass die Maßnahmen auf alle Linien ausgedehnt werden. Das Essverbot gilt seit 15. Jänner 2019. Davon ausgenommen sind alkoholfreie Getränke.

Auszeichnung für Info-Offensive

Die Einführung des Essverbots wurde von einer Informationskampagne begleitet. Der Spot und die Sujets im Stil von Krimi-TV-Serien erhielten mehrere Auszeichnungen, unter anderem den Austrian Video Award für die kreativste Videokampagne.

Das Essverbot in allen U-Bahnen hatte vor der Einführung für intensive Debatten gesorgt. Denn es wurde nicht wie ursprünglich geplant nur für stark riechende Speisen wie Pizza oder Kebap erlassen, sondern generell für feste Nahrung.

(red.)

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