Folgt auf das Fluchtlicht auch ein Spektakel?

ALPINE SKIING - FIS WC Zagreb
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Ungeachtet des Spygate zwischen Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova sowie großen Erwartungen bei einem Heimrennen wollen Österreichs Slalomdamen in Flachau aufzeigen.

Ein Podestplatz ist am Dienstag im erneut höchstdotierten Damenrennen der Saison wohl das Höchstmögliche. Läuft alles normal, lautet der Kampf um 70.000 Euro und die Prinzessinnen-Krone wieder Shiffrin gegen Vlhova.

Denn das war in fast jedem Slalom der vergangenen Jahre so. Österreichs Damen haben sich in der laufenden Saison aber wacker geschlagen, durch Katharina Truppe in Levi und zuletzt Katharina Liensberger in Zagreb und damit in zwei der bisher vier Saisonslaloms schon zwei dritte Plätze hinter den beiden übermächtigen Superstars geholt. Liensberger hat als Lienz-Vierte einen weiteren Stockerlplatz nur knapp verpasst.

Flachau, wo man heuer mit zehn Jahre Skiweltcup ein Jubiläum feiert und beim Kampf um den Titel der "Snow Space Salzburg Princess" bis zu 15.000 Zuschauer erhofft, ist auch für die Vorarlbergerin sehr positiv besetzt. Hier hat sie 2016 im Weltcup debütiert, hier hat sie im Vorjahr - auch dank Disqualifikation der Schwedin Anna Swenn Larsson sowie hinter Vlhova und Shiffrin - trotz Bauchgrippe ihren ersten Podestplatz geholt.

"Viele schöne und prägende Momente also. Schon die Vorfreude auf Flachau ist jedes Mal sehr groß", gestand Liensberger. "Das begeisterte Publikum lässt dich viel positive Kraft spüren", ist sie grundsätzlich Fan von Heimrennen. Für Flachau gelte: "Hier muss man ans Limit gehen und die vielen aufgeschobenen Kuppen, die jedes Mal anders sind, gefühlvoll fahren."

Die Spionage-Affäre und das Schmunzeln

Dass sie zuletzt in Zagreb als Dritte fast 3,5 Sekunden zurücklag, schreckt Liensberger nicht. "Ich betrachte das eher als Herausforderung. Dort war es sehr eisig und man konnte wieder sehen, was Shiffrin und Vlhova noch besser machen und wo ich mich verbessern muss. Wir werden in Flachau sehen, wo wir stehen."

Auch Katharina Truppe hat eine positive Beziehung zu Flachau. Die Kärntnerin ist dank Crossfit und Turnen körperlich stabiler geworden und "so gut drauf wie noch nie", wie sie gestand. "Auch wenn ich nach dem starken Start in Levi in Killington gleich wieder stark nachgelassen habe. Aber seit Zagreb passt es wieder, ich habe die Ski wieder besser unter Kontrolle. Einem guten Rennen steht nichts im Weg."

Auch Truppe hat einst in Flachau debütiert. "Hier ist es immer ein Spektakel, bei dem es dir die Gänsehaut aufstellt." Über die Spionage-Affäre kann Truppe nur schmunzeln. "Ich schaue mir am Video lieber die Liensi an", outete sie sich als Liensberger-Fan. "Weil sie die Haarnadeln und Vertikalen grenzgenial fährt, während ich dort herumschwinge wie ein Gamsbock."

Gleich neun Damen nominierte der ÖSV für Flachau, darunter auch die Vorarlberger Weltcup-Debütantin Magdalena Egger. Die 19-jährige Stams-Schülerin hat vor einem Jahr Gold in Riesentorlauf und Slalom bei den Europaspielen in Sarajevo geholt und erst diesen Winter überhaupt ihre ersten Europacuprennen bestritten. Im Mai wartet die Matura auf die Oberlecherin.

Noch nicht ganz nach Wunsch ist es bisher für Katharina Gallhuber gelaufen. "Ich habe zwar schon gezeigt, dass ich extrem schnell Ski fahren kann, aber bei den Ergebnissen hat sich das noch nicht so stark niedergeschlagen", gestand die Olympia-Dritte aus Niederösterreicher, die sich nach einem Kreuzbandriss in einer Comeback-Saison befindet.

Dass die beiden Trainingstage in Dienten nicht gut für sie gelaufen sind, sorge für eine niedrige Erwartungshaltung für das Flutlichtrennen am Dienstagabend (18.00/20.45 Uhr, live ORF 1). "Ich bin einfach nicht gut Ski gefahren", gestand Gallhuber. "Ich hoffe, es war nur eine schlechte Generalprobe. Ich probiere im Rennen die coole Kathi wieder raus zu holen. Zuletzt war ich etwas zu verkrampft. Diesen Bann probiere ich zu brechen."

(APA)

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