Währungen

Schweiz weist US-Vorwurf der Währungsmanipulation zurück

In einem Bericht des US-Finanzministeriums werden die Währungspraktiken von neun Ländern - darunter neu auch die Schweiz - angeprangert. Der Franken steigt zum Euro auf höchsten Stand seit Frühjahr 2017.

Die Schweiz ist dem US-Vorwurf der Währungsmanipulation entgegengetreten. "Es ist zu unterstreichen, dass die Schweiz keinerlei Manipulation ihrer Währung betreibt, um Anpassungen in der Zahlungsbilanz zu verhindern oder ungerechtfertigte Wettbewerbsvorteile zu erlangen", erklärte das beim Finanzministerium angesiedelte Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) am Dienstag.

Es werde zur Kenntnis genommen, dass die Schweiz zu den Ländern auf der "Monitoring Liste" des US-Finanzministeriums gehöre, so das SIF. Unmittelbare Folgen habe dies nicht. Die Schweiz sei eine sehr offene Volkswirtschaft, die sowohl viel exportiere als auch importiere und der Internationale Währungsfonds (IWF) habe bestätigt, dass die Leistungsbilanz der Schweiz angesichts der globalen wirtschaftlichen Bedingungen konform mit einer umsichtigen Wirtschaftspolitik sei.

Die USA hatten am Montag die Einstufung Chinas als Währungsmanipulator zurückgenommen. Hingegen wurden in dem Bericht des Finanzministeriums die Währungspraktiken von neun Ländern - darunter neu auch die Schweiz - angeprangert. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stemmt sich seit fünf Jahren mit rekordtiefen Negativzinsen und Eingriffen am Devisenmarkt gegen eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des Frankens.

Der Schweizer Franken ist am Dienstag zur Hauptexportwährung Euro auf den höchsten Stand seit 33 Monaten gestiegen. Die Gemeinschaftswährung war für 1,0763 Franken zu haben - weniger kostete ein Euro zuletzt im April 2017.

Analysten zeigten sich über die Gründe für den Anstieg uneins. Ein Experte sagte, im Markt werde spekuliert, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) angesichts der Einstufung der Alpenrepublik als Währungsmanipulator durch die USA am Devisenmarkt zurückhaltender gegen eine Franken-Aufwertung intervenieren könnte. Ein anderer Analyst argumentierte, diese Einschätzung der US-Regierung sei erwartet worden und sprach von einem allgemeinen Anlaufen "sicherer Häfen".

(APA/Reuters)

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