Arbeitnehmervertreter Andreas Huss wird künftig alle sechs Monate Chef der neuen Österreichischen Gesundheitskasse. Das wird spannend: Er ist gleichzeitig ein vehementer Systemkritiker.
Die Sache war von Anfang an höchst umstritten: Die Fusion der neun Gebietskrankenkassen zur Österreichischen Gesundheitskasse – ein türkis-blaues Prestigeprojekt – hat für viel Aufregung gesorgt. 14 Beschwerden gingen beim Verfassungsgerichtshof ein. Nutzte alles nichts: Das Höchstgericht entschied im Dezember und hatte gegen die Sozialversicherungsreform nichts einzuwenden. Das betraf auch die Entmachtung der Arbeitnehmer im Verwaltungsrat der neuen ÖGK: Bisher hatten diese einen deutlichen Überhang – jetzt gibt es dort einen Gleichstand mit den Arbeitgebern. Alles rechtens also. Was natürlich keineswegs bedeutet, dass Frieden einkehrt.