Analyse

Cyberattacke aufs Außenamt: Warum der Verdacht auf Moskau fällt

Archivbild: Das Außenministerium am Wiener Minoritenplatz
Archivbild: Das Außenministerium am Wiener Minoritenplatz(c) imago images/Volker Preußer (imago stock&people via www.imago-images.de)
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Hacker schleusten ein Schadprogramm ins Außenministerium, um Informationen abzugreifen. Sie hinterlassen eine ähnliche Handschrift wie beim Angriff auf den deutschen Bundestag 2015. Eine Rekonstruktion.

Wien. Seit mehr als zehn Tagen hält eine Cyberattacke auf das Außenministerium in Wien die halbe Republik in Atem. Gebannt ist die Gefahr jedoch noch immer nicht. „Der Angriff ist nach wie vor im Gang. Unsere Experten arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“, sagt Peter Guschelbauer, der Sprecher des Außenamts. Er hütet sich davor, Details preiszugeben. Die Angreifer sollen nicht erfahren, was die Verteidiger schon über sie wissen. In diesem Spiel geht es nicht nur um Informationen, sondern vor allem ums Tarnen und Täuschen. Auch die mitteilungsbedürftigsten Beamten werden schmallippig, sobald sie nach dem Einbruch ins Datennetz der Diplomaten gefragt werden. Dennoch hat „Die Presse“ versucht, den Angriff zu rekonstruieren.

Die Hacker wählten die Zeit zwischen den Feiertagen für die Invasion. Es war Freitag, der 3. Jänner, Alexander Schallenberg noch Außenminister der Übergangsregierung und nicht der türkis-grünen Koalition, als das Alarmsystem am Wiener Minoritenplatz anschlug. Die IT-Abteilung des Außenamts meldete einen massiven Hackerangriff. Noch in den Nachmittagsstunden eilte die Führung des urlaubsbedingt halbverwaisten Hauses zu einer Krisensitzung zusammen. Der Notfallmodus begann zu greifen, ein Wortungetüm namens Netz- und Informationssystemsicherheitsgesetz bekam auf einmal schnelle Beine.

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