Leitartikel

Ein Wahlergebnis, das Pekings Kommunisten gewaltig stinkt

Xi Jinping.
Xi Jinping.(c) REUTERS (Bobby Yip)
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Hongkong und zuletzt Taiwan haben gezeigt, dass sie nichts vom alleinigen Machtanspruch der KP Chinas halten. Aber Xi Jinping hält am harten Kurs fest.

Chinas kommunistische Machthaber reagierten programmgemäß: „Diejenigen, die das Land spalten wollen, sind dazu verdammt, für 10.000 Jahre ihren Gestank zu hinterlassen“, kommentierte der chinesische Außenminister, Wang Yi, das Ergebnis der Wahlen in Taiwan vom Wochenende. Die Nachrichtenagentur Xinhua bezeichnete das Ergebnis als „Zufallstreffer“ und „offensichtlich nicht normal“, Taiwans Angliederung an das Festland könne von niemanden aufgehalten werden. Und der Ex-Diplomat Gao Zhikai kommentierte: „Es ist nicht die Sache der 23 Millionen Einwohner Taiwans, den Status der Insel selbst zu entscheiden.“

Die wütenden und rüden Reaktionen von KP-Funktionären zeigen, wie sehr ihnen der Wahlausgang auf der Insel in die Knochen gefahren ist. Was hatten sie nicht alles über Druckausübung, wirtschaftliche Anreize, offene und versteckte Interventionen versucht, um der China-freundlichen Kuomintang-Partei zum Sieg bei den Wahlen am 11. Jänner zu verhelfen. Mit dem Ergebnis, dass Amtsinhaberin Tsai Ing-wen mit einem Rekordergebnis von 57,1 Prozent der Wählerstimmen und einem Vorsprung von 2,6 Millionen Stimmen auf den Kuomintang-Kandidaten, Han Kuo-yu, wiedergewählt wurde.

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