Konzerthaus

Leonskajas Schule des Hörens

Elisabeth Leonskaja.
Elisabeth Leonskaja.(c) Marco Borggreve/http://www.leonskaja.com
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Im Mozartsaal reiste die Pianistin mit Mozart zu Schönberg. Ein wunderbarer Abend.

Mörike konnte erzählen, wie Mozart auf der Reise nach Prag war. Aufregender ist heute nur, wenn Elisabeth Leonskaja im Mozartsaal erzählt, wie sie mit Mozart zu Schönberg reist. Mozart reiste mit der Kutsche, Leonskaja reist mit Musik, ihren Formen und Inhalten, den Beziehungen der Töne. Sie spielt nicht bloß ab, was in einer behelfsmäßigen Notation festgehalten wurde, dank ihrer schier grenzenlosen künstlerischen Expressivität vermittelt sie pure Essenz neben unendlichen Facetten. Zum Raum wird hier der Ton.

Erste Etappe des finalen Abends ihres Zyklus: Mozarts sprudelnde C-Dur-Sonate K 300h aus den frühen Salzburger Jahren als eine Art Reminiszenz des galanten Stils, unter dessen Fundament es bereits brodelt. Triller, flotte Läufe und freche Passagen brachten da schon so manchen Klavierschüler ins Schwitzen. Dazwischen jedoch, bei Ruhepunkten oder in Übergängen, hantiert Mozart innovativ, moduliert kühn und erfindet fantasievoll. Wie Peter Shaffer es ihn im Film „Amadeus“ aufmüpfig vor dem Kaiser demonstrieren lässt. Das hätte wohl auch Schönberg gefallen.

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