Analyse

Der Handelskrieg ist nur der Anfang

Unter Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump haben die Friktionen zwischen Washington und Peking zugenommen.
Unter Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump haben die Friktionen zwischen Washington und Peking zugenommen.(c) REUTERS (Damir Sagolj)
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Der Handelsstreit ist bloß eine Front in der immer konfliktreicheren Beziehung zwischen den USA und China. Doch eine Einigung könnte für das weitere Verhältnis zwischen den Rivalen wegweisend sein."

Nach gut eineinhalb Jahren ist es soweit: Am Mittwoch unterschreiben die USA und China eine erste Einigung im Handelsstreit. Doch von Euphorie an den Enden des Pazifik kann keine Rede sein. Der Handelskrieg sei noch lange nicht vorüber, schreibt Taoran Notes, ein regierungsnaher Kommentator. Viel mehr noch: Die Teileinigung sei nur ein Schritt, um die vielen Differenzen zwischen Peking und Washington in den Griff zu bekommen. Noch nie befanden sich die Staaten in einer solchen Situation, so der renommierte Autor. „Das ist ein Weg, den noch niemand bestritten hat“.

Tatsächlich ist der Handelskrieg nur ein Auswuchs in der Neuordnung der Beziehung zwischen den USA und der Volksrepublik. Auf lange Sicht werden die Reibereien zwischen der weltweiten Nummer eins und der Nummer zwei zunehmen. Ein Überblick über die Brennpunkte.

Technologie

Die USA betrachten China als die größte geopolitische, wirtschaftliche und militärische Herausforderung für ihre Vormachtstellung im 21. Jahrhundert. Beide Staaten sehen Technologie als Schlüssel, um die eigene Führungsposition auszubauen. Dass die Tech-Front die wichtigste Konfliktlinie zwischen den Rivalen ist, wurde schon 2019 deutlich. Das prominenteste Opfer war Huawei: Im Mai setzte Washington den weltgrößten Netzwerkausrüster auf eine Verbotsliste und untersagte US-Firmen, Komponenten an den Chinesen zu liefern.

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