Katastrophe

Schnee und Hochwasser in Pakistan und Afghanistan: mehr als 100 Tote

Ein Bild aus der afghanischen Provinz Kandahar.
Ein Bild aus der afghanischen Provinz Kandahar.APA/AFP/JAVED TANVEER
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Die Region wird von großen Niederschlagsmengen und tiefen Temperaturen lahmgelegt. Auch im Iran sind zahlreiche Orte durch Überschwemmungen von der Außenwelt abgeschnitten.

Infolge von Schneefällen und Überschwemmungen sind in Pakistan und Afghanistan in den vergangenen Tagen mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen. Aus Pakistan meldeten die Behörden am Dienstag 93 Todesopfer, 76 Verletzte sowie einige Vermisste. In Afghanistan führten die Wetterbedingungen zu 39 Todesopfern, mindestens 60 Menschen trugen Verletzungen davon.

Im Nachbarland Iran schnitt Hochwasser Dutzende Orte von der Außenwelt ab, es gab mehrere Tote. Die Wettervorhersagen für die kommenden Tage ließen weitere Opfer in Pakistan und Afghanistan befürchten. In Pakistan war die Krisenregion Kaschmir mit 62 Todesopfern und zehn Vermissten besonders stark betroffen, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Im Neelum-Tal in Kaschmir löste heftiger Schneefall mehrere Lawinen aus, von denen eine mindestens 19 Menschen tötete.

In der südpakistanischen Provinz Baluchistan kamen mindestens 31 Menschen durch die Wetterbedingungen ums Leben. Bei den Opfern handle es sich mehrheitlich um Frauen und Kinder, sagte ein Vertreter der örtlichen Katastrophenschutzbehörde. Behördenchef Imran Zarkon berichtete, im Bezirk Kan Mehtarzai seien Paramilitärs mobilisiert worden, um hunderten festsitzenden Touristen zu helfen.

Der pakistanische Regierungschef Imran Khan schrieb auf Twitter, Schneefälle und Erdrutsche hätten in seinem Land "Not und Tote verursacht". Deshalb habe er die Armee um Hilfe gebeten.

Kälte, Schnee, Regen - vor allem im Süden Afghanistans

In verschiedenen Teilen Afghanistans wurden mehr als 300 Häuser zerstört oder beschädigt, wie der Sprecher der afghanischen Katastrophenschutzbehörde, Ahmed Tamin Asimi, mitteilte. Ursache seien ein Kälteeinbruch, heftiger Schneefall und Regen, die bereits vor zwei Wochen eingesetzt hätten. Die meisten der 39 Todesopfer kamen den Angaben zufolge durch unter der Schneelast zusammenbrechende Dächer um. Besonders schlimm war den Angaben zufolge die Lage in den südlichen Provinzen Kandahar, Helmand, Sabul sowie in Herat im Westen Afghanistans.

Aus dem Süden des an Afghanistan und Pakistan grenzenden Iran wurden schwere Überschwemmungen mit mindestens drei Todesopfern gemeldet. Ein weiterer Mensch werde vermisst, berichteten iranische Staatsmedien am Dienstag. Hunderte Dörfer seien wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten.

In den Provinzen Hormusgan, Kerman und Sistan-Baluchistan seien den Bewohnern überschwemmter Städte Boote und Hubschrauber zu Hilfe geschickt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Irna. Die Stadt Kasr-e Oand in Sistan-Baluchistan sowie 40 umliegende Dörfer hätten die Rettungskräfte aber noch nicht erreichen können.

Vize-Gesundheitsminister Aliresa Raisi sagte, durch die Überschwemmungen hätten mehr als 20.000 Menschen in Dörfern von Sistan-Baluchistan ihre Häuser verloren. Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hatte bereits am Montag im Onlinedienst Twitter geschrieben, dass Sistan-Baluchistan unter "nie da gewesenen Überschwemmungen" mit "bedeutenden" Opferzahlen und Schäden leide.

(APA/AFP)

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