Diversitätsmangel

Aufsichtsräte: Homogen und unterqualifiziert

Im EU-Vergleich hinkt Österreich weiter hinterher: Der Frauenanteil in Aufsichtsräten steigt nur langsam.
Im EU-Vergleich hinkt Österreich weiter hinterher: Der Frauenanteil in Aufsichtsräten steigt nur langsam.(c) Screenshot
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In heimischen Kontrollgremien herrscht wenig Diversität. Auch die Expertise fehlt bisweilen. Programme, das zu ändern, gebe es genügend. Am Willen jedoch scheitert es.

Arbeitnehmer wie -geber spüren täglich, dass sich die beruflichen Herausforderungen der digitalen Welt permanent steigern. Und auch die Kontrollorgane heimischer Unternehmen müssen sich heute mit immer komplexeren und vielschichtigeren Fragestellungen auseinandersetzen. Schließlich sollen sich Fehler wie jene während der Finanzkrise nicht wiederholen. So lässt sich erklären, wieso Aufsichtsräte immer öfter in den Fokus der Öffentlichkeit geraten.

Deren Ruf habe „in den vergangenen Jahren massiv gelitten“, sagt Maria Pernegger. Die Geschäftsführerin der Marktanalyse Mediaaffairs folgte vergangene Woche der Einladung von Alfred Harl, Obmann der Fachgruppe der Unternehmensberater (Ubit), um vor Journalisten zu erörtern, wie die Qualität von Aufsichtsräten erhöht werden könne. Legitim erscheint die Diskussion jedenfalls: Nach wie vor werden die Kontrollgremien des Landes nicht selten zu klassischen Versorgungsstellen, wo humane Restposten aus Wirtschaft und Politik „geparkt“ werden, sobald sie anderweitig nicht mehr gebraucht werden.

Tatsache ist, dass österreichische Aufsichtsräte von durchschnittlich 55-jährigen Männern besetzt sind. Die seit 2018 geltende Frauenquote hat den Anteil zwar bereits erhöht (von 22 auf 27,5 Prozent in den quotenpflichtigen Unternehmen), brach die „männliche Monokultur“, wie sie der Management Report der Arbeiterkammer nennt, aber nur teilweise auf.

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