Der General verspricht Deutschlands Außenminister Maas, die Waffen schweigen zu lassen. Erdogan kündigt erneut die Entsendung türkischer Truppen zur Unterstützung der libyschen Regierung an.
Der Warlord, General Khalifa Haftar, hat angekündigt, sich an die Waffenruhe in Libyen halten zu wollen. Das gab am Donnerstag der deutsche Außenminister Heiko Maas bekannt. Maas war zu Gesprächen mit Haftar ins ostlibysche Bengasi gereist. „Er hat zugesagt - unabhängig davon, dass er die Vereinbarung Anfang der Woche in Moskau nicht unterschrieben hat - den Waffenstillstand einzuhalten“, sagte Maas am Donnerstag nach einem dreistündigen Gespräch mit Haftar in Bengasi.
Am Sonntag soll in Berlin eine internationale Konferenz zur Lage in Libyen stattfinden. Zugleich hat die Türkei hat nun angekündigt, Soldaten nach Libyen zu schicken. Sie sollen die international anerkannte Regierung in Tripolis unterstützen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag. Es würden alle diplomatischen und militärischen Mittel genutzt, um im Süden der Türkei für Stabilität zu sorgen, das schließe Libyen mit ein.
Erdogan wird am Sonntag an dem Libyen-Gipfel in Berlin teilnehmen. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte sein Kommen an.
Die Türkei unterstützt in dem Konflikt den von den Vereinten Nationen anerkannten Regierungschef Fayez al-Sarraj. Sein Gegenspieler ist General Haftar, der mit seinen Truppen seit Monaten eine Offensive gegen die Hauptstadt Tripolis führt. Haftar wird von Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten und Jordanien unterstützt. Haftar und Sarraj wurden ebenfalls zu der Konferenz in Berlin eingeladen.
Europa hat Interesse an Stabilität an Südküste
Europa hat erhebliches Interesse an Stabilität an der Südküste des Mittelmeeres - auch weil Libyen traditionell ein wichtiger Öllieferant der Europäischen Union ist. Das Land hat sich durch das Kriegsgeschehen mit Willkürherrschaft und Schwäche der staatlichen Institutionen in den vergangenen Jahren außerdem zu einem der wichtigsten Transitstaaten für Flüchtlinge auf dem Weg Richtung Norden entwickelt. Je geringer die staatliche Kontrolle in Libyen, desto mehr Routen können sich dort öffnen.
(APA/Reuters)