Interview

Ulrike Lunacek: „Das Bob-Dylan-Konzert war langweilig, sorry“

Ihr Büro richtet sich Lunacek am Concordiaplatz ein, wo auch die Kunst- und Kulturbeamten sind.
Ihr Büro richtet sich Lunacek am Concordiaplatz ein, wo auch die Kunst- und Kulturbeamten sind.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ja, sie sei neu in der Kulturpolitik, sagt die Staatssekretärin – aber neugierig. Von Eva Blimlinger lässt sie sich einiges erklären. Geprägt haben sie Oper und Protestsongs.

Die Presse: Ihre Bestellung zur Kulturstaatssekretärin macht viele ratlos: Sie sind kulturell ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, man weiß nur, dass Sie in den 1980ern im Theater Brett gespielt haben.

Ulrike Lunacek: Ich habe dort Pantomime-Workshops gemacht und war fasziniert: Das kann man ohne Sprache auch machen! Ich hatte Sprachen studiert und hatte damals von Sprache und Politik genug.

Was hat Sie kulturell geprägt?

Ich bin mit klassischer Musik aufgewachsen, mein Vater war Sängerknabe in den 1930er-Jahren. Er hat nach dem Krieg Landwirtschaft studiert und war Molkereidirektor und Raiffeisen-Ware-Generaldirektor, aber er hat oft gesagt, Sänger wäre auch eine Option. Jeden Samstag und Sonntag war das Haus voller Musik. Die Eltern haben uns auch in die Oper mitgenommen. Die Aufführungen, an die ich mich am besten erinnere, waren „Aida“ und „Turandot“ in der Arena von Verona. Eine davon war am 20. Juli 1969, als Apollo 11 auf dem Mond gelandet ist. In der Pause haben s' das angesagt, der Mond ist über der Arena gehangen, da ist allen die Gänsehaut gekommen.

Haben Sie ein Instrument gelernt?

Blockflöte, Klavier, weil meine Großmutter Klavierlehrerin war, aber da wurde nicht viel draus. Später war Tanz, konkret Contact Improvisation, populär, da hab ich bei Performances mitgemacht. In Innsbruck, wo ich studiert hab, bin ich hin und wieder ins Kellertheater gegangen. Dann war Entwicklungspolitik mein Hauptfokus. Ich hab Spanisch gelernt mit Protestliedern aus Katalonien, Chile und Argentinien. In Brüssel war ich einige Male in der Oper, etwa als Ádám Fischer die „Rusalka“ dirigiert hat. In Wien bin ich fast nie dazugekommen. Auf das freu ich mich jetzt: dass ich beruflich ins Theater, in Konzerte, Ausstellungen gehen kann.

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