In der finalen Plenarwoche vor dem Ausscheiden der Briten aus der EU herrschte Wehmut, aber auch Freude.
Wien/Straßburg. Ein letztes Mal rollten die Trolleys der britischen Europaabgeordneten am gestrigen Donnerstag über das Pflaster im Innenhof des Straßburger Parlamentsgebäudes. Für die 73 Mandatare wird der EU-Abschied auf Raten dieser Tage zur Realität: Vor dem Austritt am 31. Jänner findet in der französischen Stadt im Elsass, dem Haupttagungsort des EU-Parlaments, keine Sitzungswoche mehr statt. „Ein unglaubliches Gefühl der Traurigkeit“ übermanne ihn, gestand der Labour-Abgeordnete Seb Dance der Deutschen Presse-Agentur. „Jetzt ist der Kampf endgültig verloren.“ Ende Jänner steht schließlich auch in Brüssel die letzte Sitzung der Briten bevor.
Während einige mit Wehmut zurückblicken, sehen andere eher Grund zur Freude: Langzeit-Europamandatar Nigel Farage, einer der bekanntesten Austrittsbefürworter, kann es kaum erwarten, in der Brexit-Nacht vor dem Londoner Parlament eine große Party zu feiern. Die „Leave means leave“-Kampagne hatte sich mit ihrem Anliegen durchgesetzt, den Parliament Square am 31. Jänner zur Partyzone zu erklären. „Wir werden diesen historischen Moment gebührend begehen“, versprach Farage seinen Anhängern. 12.000 Tickets sollen für das Event bereits verkauft sein. Offen ist noch, ob auch die Glocken des Big Ben den Brexit einläuten.