55 Jahren verteidigte das Restaurant in Lyon seine drei Sterne. Nun wird es herabgestuft.
Dem Restaurant Paul Bocuse bei Lyon wird in der nächsten Ausgabe des Guide Michelin, die am 27. Jänner erscheint, der dritte Stern entzogen. Das sorgt speziell in Frankreich für Gesprächsstoff, handelt es sich doch um das Stammhaus der verstorbenen französischen Kulinariklegende und Vater der „Nouvelle Cuisinie“, Paul Bocuse. Das Restaurant konnte seine drei Sterne bis dato seit 1965 konstant verteidigen.
Laut Elisabeth Ancelin, Sprecherin von Guide Michelin, sei das Essen zwar immer noch exzellent, leider aber nicht mehr auf 3-Sterne-Niveau. Schon vor dem Tod des Kochs gab es erste kritische Stimmen, die einen Verfall der Qualität in seinem Restaurant anprangerten. Momentan ist das Haus wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.
Die Nachricht erfülle die „Familie Bocuse d'Or mit Trauer“, lässt die Groupe GL vermerken, welche die Kochweltmeisterschaft Bocuse d'Or organisiert. Paul Bocuse verstarb im Jänner 2018 in seinem Restaurant in Collonges-au-Mont-d'Or bei Lyon im Alter von 91 Jahren.
Dass man auf Bewertungen von Michelin auch anders reagieren kann, zeigt der französische Sternekoch Marc Veyrat. Er prozessiert seit vergangenem November gegen den Gourmetführer, weil dieser auch seinem Restaurant den dritten Stern entzogen hat.
(sir)