Die chinesische Währung wird teurer: Der Yuan klettert auf den höchsten Wert seit fünf Jahren. Am Wochenende hatte die chinesische Zentralbank angekündigt, die strenge Dollar-Bindung aufzugeben.
Nach der chinesischen Ankündigung einer flexibleren Währungspolitik ist der Yuan am Montag auf den höchsten Stand seit Juli 2005 geklettert. Händler gingen aber davon aus, dass das kräftige Plus nicht von Dauer sein werde. Die Entwicklung untermauerte dennoch Erwartungen, dass die Landeswährung nach einer seit 23 Monaten andauernden und international kritisierten De-Fakto-Kopplung an den Dollar tatsächlich mehr Spielraum bekommt.
Enthusiasmus an den Märkten
Die überraschende Ankündigung der chinesischen Zentralbank vom Wochenende sorgte für Enthusiasmus an den Aktien-, Devisen- und Rohstoffmärkten, der am Montag nur vorübergehend getrübt wurde: Trotz der signalisierten Lockerung ließ die Notenbank den täglichen Referenzwert unverändert. Der Yuan kann davon 0,5 Prozent nach oben oder unten abweichen.
Ein Dollar kostete am Montag 6,8026 Yuan nach 6,8262 Yuan am Freitag. Die Zentralbank hatte zum Wochenauftakt den ersten Referenzwert nach der Ankündigung vom Wochenende bei 6,8275 Yuan zum Dollar belassen. Die Märkte hatten dagegen einen leicht höheren Wert erwartet und gerieten deshalb in ihrer Rally vorübergehend aus dem Tritt.
Euro startet höher
Der Kurs des Euro ist am Montag mit kräftigen Gewinnen in die neue Handelswoche gestartet. Im frühen Handel stand die Gemeinschaftswährung bei 1,2464 US-Dollar. Damit kostete ein Dollar 0,8022 Euro.
Schrittweise Flexibilisierung ohne Datum
Am Samstag hatte die staatlich gelenkte Zentralbank Chinas eine schrittweise Flexibilisierung des Yuan signalisiert. Am Sonntag relativierte die Notenbank die Äußerungen aber wieder: Das Land werde seine Währung auf einem vernünftigen und grundsätzlich stabilen Niveau halten. Experten rechnen mit einer schrittweisen Aufwertung. Der Yuan war seit knapp zwei Jahren fest an den Dollar gekoppelt. Das hat China vor allem in den USA den Vorwurf eingebracht, seine Währung im Interesse der Export-Wirtschaft künstlich niedrig zu halten.
China hat Hoffnungen auf eine schnelle und spürbare Aufwertung seiner Währung Yuan aber einen deutlichen Dämpfer versetzt. Die Zentralbank in Peking ließ den Wechselkurs, der fest an den US-Dollar gebunden ist, am Montag unverändert. Analysten warnten vor zu hohen Erwartungen an die chinesische Führung, die vor allem an Stabilität im eigenen Land interessiert sei.
(Ag. )