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Casinos Austria: Warum Peter Sidlo wirklich gehen musste

Die Presse/Mirjam Reither
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Ex-Finanzvorstand Peter Sidlo wehrt sich mit einer Klage gegen seinen Rauswurf. Das geheime Protokoll seiner Abberufung zeigt aber: Die Liste der Vorwürfe gegen ihn ist brisant.

Eine große Überraschung war es nicht: Peter Sidlo hat Anfang Jänner Klage gegen seine Abberufung als Finanzvorstand der Casinos Austria eingebracht. Paukenschlag war es dennoch: Der ehemalige FPÖ-Bezirksrat macht nämlich Ansprüche von immerhin 2,3 Millionen Euro geltend. Jetzt nehmen die Dinge halt ihren rechtlichen Lauf: Sidlos ehemaliger Arbeitgeber hat vier Wochen Zeit, auf die Klage zu antworten. Und dann wird vor dem Arbeits- und Sozialgericht prozessiert. Da wird wohl kein Auge trocken bleiben.

Dabei hatte Sidlo sich wirklich sehr ins Zeug gelegt, um das Schlimmste abzuwenden: Nach der entscheidenden Aufsichtsratssitzung am 2. Dezember, in der die Verabschiedung Sidlos mit großer Mehrheit beschlossen worden war, wandte sich der Geschasste per Brief an das Aufsichtsratspräsidium. Darin gab er zwar zu, dass die ganze Causa rund um seine Bestellung zum Finanzvorstand zwar „dem Image der Casinos nicht förderlich“ war. Im Endeffekt könne er persönlich aber nichts dafür. Er sei dennoch bereit, in Verhandlungen über eine „gütliche Bereinigung dieser Angelegenheit“ zu treten. Wiewohl er „keinen wichtigen Grund“ für seine Abberufung erkennen könne – sie sei also „nicht rechtmäßig“ gewesen.

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