Nebenjob

Waldhäusl soll Strohmann in Firma eingesetzt haben

Hat sich Gottfried Waldhäusl unrechtmäßig bereichert?
Hat sich Gottfried Waldhäusl unrechtmäßig bereichert?(c) Franz Neumayr/picturedesk.com (Franz Neumayr)
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Als niederösterreichischer FPÖ-Klubchef gab Gottfried Waldhäusl an, keinen Nebenjob auszuüben und verdiente damit - womöglich unrechtmäßig - um 460.000 Euro mehr. Denn eine aufrechte Firmeneigentümerschaft soll er dabei verschleiert haben.

Gottfried Waldhäusl, FPÖ-Landesrat in Niederösterreich, soll in seiner Zeit als Klubchef im niederösterreichischen Landtag die Eigentümerschaft an einer Landwirtschaftsfirma verschleiert haben, berichten „Profil“ und „Standard“ am Freitagabend.

Im Eigentumsregister zeigt sich, dass Gottfried Waldhäusl auch nach 2008 alleiniger Eigentümer der forstwirtschaftlich und gastronomisch tätigen Waldhäusl KG war, „obwohl er seine Mehrheitsanteile offiziell an einen Kremser Steuerberater abgegeben hatte“, wie das „Profil“ in seiner aktuellen Ausgabe schreibt. Der Steuerberater soll dabei allerdings nur als Strohmann fungiert haben.

Ab 2008 Klubchef

Vor seiner politischen Karriere bewirtschaftete Waldhäusl den elterlichen Hof in Kleingöpfritz bei Waidhofen an der Thaya, bis er im Jahr 2008 blauer Klubchef im Landtag wurde. Der niederösterreichischen Landtagsdirektion meldete Waldhäusl damals, dass er keinen Nebenjob ausübe. Dadurch hatte er Anrecht auf eine Gage von rund 12.200 Euro brutto anstatt der 8800 Euro, die an Abgeordnete mit Nebenjob ausbezahlt werden. In den zehn Jahren als Klubobmann soll Waldhäusl damit etwa 460.000 Euro brutto mehr als erlaubt verdient haben.

Waldhäusl erklärte gegenüber „Standard“ und „Profil“, er habe „niemals zusätzliche Erwerbseinkommen“ bezogen. Seine landwirtschaftlichen Flächen habe er seit 2008 „zur Gänze verpachtet“. Den Speck, das Fleisch und den Nussschnaps, den er produziert, verschenke er „an Freunde“.

Auf APA-Anfrage hielt Waldhäusl am Freitagabend fest, dass „diese Thematik bereits mehrmals auf Herz und Nieren überprüft“ worden sei. „Es wurde festgestellt, dass ich niemals zusätzliche Erwerbseinkommen hatte und habe.“ „Enormen Erklärungsbedarf“ ortete indes Neos-Landessprecherin Indra Collini. Waldhäusl könnte „zu Unrecht eine halbe Million Euro kassiert haben“. Nur der Landesrat selbst könne „die Vorwürfe entkräften, indem er die Steuererklärungen seiner KG offenlegt“.

>> Zum Bericht im „Standard“ 

>> Zum Bericht im „Profil“ 

(Red./Ag.)

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