Leitartikel

Australien setzt auf eine Industrie, mit der es seine Zukunft gefährdet

Buschfeuer in Australien.
Buschfeuer in Australien.APA/AFP/GREENPEACE AUSTRALIA PAC
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Nach wochenlanger Feuersbrunst können die Australier ihren Kopf nicht länger in den Sand stecken. Das Klimaproblem lässt sich nicht mehr ignorieren.

Als Armageddon, als Hölle auf Erden beschreiben Australier die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate: Rot färbte sich der Himmel über dem Südosten des Landes, schwarze Rauchwolken raubten den Bewohnern der Küstenstädte den Atem. Die Feuer vernichteten Wälder auf einer Fläche, die mehr als zweimal so groß ist wie Österreich. Tausende Häuser wurden zerstört, 29 Menschen und Millionen Tiere kamen ums Leben. Die lang ersehnten Regenfälle werden nur kurz für Erleichterung sorgen. Denn eine brandgefährliche Mischung aus konservativem Klientelismus, Scheuklappenmentalität und medialer Desinformation verhindert, dass Australiens Führung angemessen auf die Klimakrise vor der eigenen Haustür reagiert.

Canberras unrühmlicher Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels reicht bis in die 1990er zurück. Schon im Vorfeld der Kyoto-Verhandlungen zählte Australien zu den Bremsern. Damals wie heute übertrumpften die Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen strenger Klimamaßnahmen Bedenken über die Auswirkungen des kohlenstoffintensiven Wirtschaftsmodells. Achtlos zerstören die Australier ihre einzigartige Pflanzen- und Tierwelt. In einem Atemzug mit dem Amazonas reiht der WWF die Wälder im Osten des Landes in die zehn Gebiete ein, die weltweit am stärksten von Abholzung betroffen sind.

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