Kino

Jan Bülow: Lindenbergs Stellvertreter

Jan Bülow spielt und singt Udo Lindenberg – und ist seit Herbst Mitglied im Ensemble des Burgtheaters.
Jan Bülow spielt und singt Udo Lindenberg – und ist seit Herbst Mitglied im Ensemble des Burgtheaters.(c) Clemens Fabry
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Jan Bülow spielt den markanten Sänger – und neuerdings auch an der Burg. Obwohl die Schauspielerei eine „versponnene Idee“ seines Bruders war.

Interviews, die gibt Jan Bülow derzeit im Stakkato. Es macht ihm nichts aus. „Ich würde von mir sagen, dass ich ganz gern rede“, sagt er. „Es ist ganz in Ordnung so.“

Der junge Deutsche sitzt in einer Ecke des Café Landtmann, eigentlich, um zu erzählen, wie er fürs Kino Udo Lindenberg gespielt hat. Tatsächlich ist der Ort fast ein bisschen symbolträchtig, weil das Burgtheater nebenan liegt. Dort spielt Bülow neuerdings nämlich auch.

Beides ist Resultat einer kurzen, aber umso steileren Karriere, die viel mit Talent und vielleicht auch mit der freundlichen Unbefangenheit zu tun hat, die Bülow an den Tag legt. „Mach dein Ding“ heißt denn auch passenderweise die Lindenberg-Biografie, die ab Freitag in Österreich läuft. Sie erzählt die frühen Jahre des Sängers, der schon als Kind begeistert trommelte, wenn der Vater im Suff das Familienorchester im Wohnzimmer dirigierte, ehe er über die Reeperbahn zu seinem ersten Plattenvertrag kam.

Genau genommen musste Lindenberg einen Schlager aufnehmen, „Sommerliebe“ hieß der. Dafür hatte er sich ausverhandelt, auf die B-Seite einen selbst geschriebenen Song zu packen. Der hieß „Hoch im Norden“ – und brachte ihm ebenso den Durchbruch wie dem Deutschen, das bis dahin als Nazisprache galt, allenfalls für Schlager taugte. Bülow hat ähnliche Erfahrungen gemacht. „Ich bin ja ein unbeschriebenes Blatt in dieser Filmlandschaft, und es gibt viele Leute, die einem erklären wollen, wie man was macht, und wie die Anleitung aussieht, um Erfolg zu haben. Ich finde, sich davon frei zu machen, ist wichtig. Eine gewisse Sturheit, ein Selbstvertrauen in Bezug auf den eigenen Geschmack kann man sich immer erlauben.“

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